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50. Das Ablackieren von Negativen,
Sehr gute Eigenschaften besitzt der käufliche Zaponlack. Man
kann ihn bereiten aus:
ın
OL
Amylazetat (Essigsäure-Amyläther)
Benzol .. .
AZeton
Kollodiumwolle: . ı HT
70 ccm
70 ccm
35 ccm
22.
2
Sollte die Mischung nach dem Ansetzen trübe sein, so läßt man sie einige
Tage zum Zwecke des Abklärens ruhig stehen.
Zaponlack bildet eine harte Schicht und wird nie matt oder rissig,
wie dies bei manchen alkoholischen Harzlacken bisweilen vorkommt. Etwas
lästig ist der intensive, an sich aber nicht unangenehme Geruch des Lackes.
Ein Erwärmen der Platte vor dem Aufgießen des Zaponlackes findet nicht statt.
Das Lackieren von Diapositiven ist im allgemeinen entbehrlich,
bei Fensterbildern aber zum Schutze gegen Feuchtigkeit angezeigt.
Zum Zwecke der Flächenretusche, also um z. B, Zeichnung in den Hinter-
grund zu bringen, oder zur besseren Zerstreuung des Lichtes, wird die Rück-
seite (Glasseite) der Platte mit Mattlack überzogen. Ein solcher läßt
sich nach folgender Vorschrift (Lainer) herstellen:
Schweleläther . >. a
Sandarak, pulv..
Dammarharz .. .
Benzol (Steinkohlenbenzin)
Alkohol
125 ccm
160g
38
50 ccm
5 bis 10 Tropfen.
Das Benzol (nicht zu verwechseln mit dem gewöhnlichen Petroleumbenzin !)
wird erst zugesetzt, bis alles andere gelöst ist. Der Zusatz von Alkohol bewirkt
ein sehr feines Korn der matten Schicht. Vollständig wasserfreier Äther
liefert keine matte Schicht. Wenn nötig, setzt man daher 1—2 ccm Wasser
zu. Das Auftragen des dünnflüssigen Mattlackes erfordert einige Geschick-
lichkeit, damit er nicht wolkig und streifig auftrocknet. Der Lack wird ohne
Vorwärmen der Platte aufgetragen, trocknet in kürzester Zeit mattweiß
auf und nimmt Graphit, Bleistift und Tusche leicht an. Durch Gelbfärben
des Lackes mit Aurantia oder Chinolingelb läßt sich das Kopieren verlang-
samen. Die zarte Schicht von Mattlack ist ziemlich verletzlich, erfordert
daher eine schonende Behandlung.
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Beim Mißlingen des Lackierens oder aus anderen Gründen kann es not-
wendig werden, die Lackschicht wieder zu entfernen. Zum Ablackieren
einer Platte, die mit alkoholischem Harzlack überzogen ist, legt man sie so lange
in eine Schale mit stärkstem Alkohol, bis die Lackschicht gelöst ist, hilft mit
einem Wattebausch nach und erneuert noch einmal das Alkoholbad. Dann
wird die Platte so lange gewässert, bis das Wasser nicht mehr ölig abfließt
und schließlich scharf abgebraust. Kleine Lackreste kann man durch ver-
dünntes Ammoniak oder schwache Sodalösung beseitigen. Zaponlack wird
nur durch Amylazetat wieder gelöst, Mat“lack nur durch Äther.