444
54- Jodsilber-Kollodiumplatten.
gut ab und gießt dann eine frische Lösung von ı. Teil krist. Schwefelnatrium
(Natriumsulfid) in 20 Teilen Wasser auf die Platte. Hierauf wird abgespült
und getrocknet. Man erhält ein kräftiges, braunschwarzes Negativ. Die
Bleilösung ist wiederholt verwendbar, muß aber im Dunkeln aufbewahrt
werden.
Abschwächung von Kollodiumnegativen.
Schleiernde, dann beim Entwickeln oder Verstärken zu dicht gewordene
Platten lassen sich abschwächen. Hierzu kann man sich einer der folgenden
Vorschriften bedienen:
Jodzyan-Abschwächer.
Wasser. .*
Jodkalium ..
od.
PC
K
BO
ES
ES
BE}
RC
ee Tee an
m“ 75 5E
...I00 CCM
Von dieser rotbraunen Jodlösung fügt man eine kleine Menge zu einer
Zyankaliumlösung (1 : 40), worin sie sich entfärbt und einen rasch wirkenden
Abschwächer bildet. Die Platte wird nach dem Fixieren und Wässern mit
einer entsprechenden Menge von dieser Lösung übergossen und sobald das
Negativ klarer bzw. dünner geworden ist, gut abgespült. Dieser Verstärker
ist sehr giftig!
Zum Abschwächen kann auch eine Lösung von Fixiernatron und rotem
Blutlaugensalz verwendet werden, die im Kap. 47 bei Trockenplatten
beschrieben ist; ebenso läßt sich die dort erwähnte Abschwächung mit
Ammoniumpersulfat bei Kollodiumnegativen anwenden. Nach erfolgter
Wirkung ist die Platte sofort abzuspülen und gründlich -zu waschen.
Lackieren und Gummieren von Köllodiumplatten,
Die Schicht von Kollodiumnegativen ist sehr leicht verletzbar, weshalb.
sie nach dem Trocknen durch einen Lacküberzug geschützt werden muß.
Alle im Kap. 50 beschriebenen Warm- und Kaltlacke sind verwendbar; aus-
genommen der Zaponlack, der die Kollodiumschicht auflöst. Der
Lack wird in derselben Weise wie Kollodium aufgegossen.
Für Negative, die nur kurz gebraucht und dann abgewaschen werden,
genügt das Gummieren. Hierzu wird die Schichtseite mit einer filtrierten,
ganz klaren Gummiarabikumlösung (1: 8) in der gleichen Weise wie mit
Lack übergossen. Die Schicht nimmt nach dem Trocknen auch Bleistift-
retusche gut an, muß aber vor Feuchtigkeit und dem Beschlagen im Freien
gehütet werden.
Das Abziehen von Kollodiumschichten vom Glase:
Für manche Zwecke der Reproduktionsphotographie ist ein seiten-
verkehrtes Negativ erforderlich. Man erhält es am besten durch Abziehen der
Kollodiumbildhaut des unlackierten Negativs vom Glase und Kopieren von
der Rückseite. Der Vorgang ist folgender. Man löst durch Erwärmen 2 g Ge-
latine in 90 ccm Wasser. Dann werden 40 ccm Alkohol, 3 ccm Glyzerin und