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53. Entwicklungspapiere.
III. Kunstlichtpapiere (Entwicklungspapiere).
63. Das Bromsilberpapier.
Allgemeines.
Von außerordentlicher Bedeutung für den ganzen Umfang der Photo-
graphie ist das Bromsilberpapier geworden, weil es sich infolge seiner hohen
Empfindlichkeit zum Kopieren und für Vergrößerungen bei künstlichem
Licht eignet. Die Herstellung von Bromsilberdrucken ist vom Tageslicht
vollkommen unabhängig, erfordert auch bei gutem künstlichen Lichte nur
wenige Sekunden Belichtungszeit und bedeutet daher eine große Zeitersparnis.
In kürzester Zeit können bei Benutzung von künstlichem Licht große Auflagen
von Bromsilberdrucken hergestellt werden, und es ist daher begreiflich, daß die
photographische Industrie von dieser Eigenschaft des Papiers ausgiebigen Ge-
brauch macht. Besonders zur schnellen Massenherstellung von Ansichtskarten
und zur bildlichen Verbreitung aktueller Ereignisse sind Bromsilberbilder vor-
züglich geeignet, ebenso aber auch wegen ihres schwarzen Tones zur Wieder-
gabe von Bleistift- und Kreidezeichnungen, von Schriften und Manuskripten.
Bromsilberpapiere erfordern überdies keine kostspieligen Tonbäder und sind
auch haltbarer als die Auskopierpapiere, weil sie kein überschüssiges Silber-
nitrat enthalten. Es kommt hinzu, daß sich bei keinem anderen Silberkopier-
verfahren der Charakter des Bildes in so weiten Grenzen verändern läßt
wie bei Entwicklungspapieren.
Gleich den gewöhnlichen Trockenplatten ist das Papier mit einer Schicht
von Bromsilber-Gelatine-Emulsion überzogen, die aber eine etwas geringere
Empfindlichkeit besitzt und dünner gegossen ist. Das Rohpapier wird vorher
mit einer Barytschicht versehen, nämlich mit einer Mischung von Barium-
sulfat und Gelatine, damit die Emulsion vom Papierfilz getrennt ist und in
diesen nicht einsinken kann. Man erkennt die Schichtseite des Papiers an
der Neigung, sich ein wenig nach innen zu krümmen; überdies fühlt sie sich
zwischen angefeuchteten Fingerspitzen an den Ecken etwas klebrig an.
Die Bromsilberpapiere werden mit verschiedener "Empfindlichkeit und
auch mit verschiedener Gradation, d. h. hart und weich arbeitend
hergestellt. Für direkte Vergrößerungen verwendet man Papiersorten hoher
Empfindlichkeit und weicher Gradation. Für Kontaktdrucke im Kopierrahmen
eignen sich besser weniger empfindliche Bromsilberpapiere. Man erhält dadurch
leichter Bilder mit größerer Brillanz, d. h. mit tieferen Schatten und reineren
Lichtern, weil sich solche Papiere dem Charakter des Negativs besser an-
passen lassen.
Der Gebrauch von Bromsilberpapier macht die Benutzung einer
Dunkelkammer erforderlich. Es genügt aber schon, je nach der
Empfindlichkeit, hellrotes oder orange farbiges Licht, dessen
Helligkeit eine große Bequemlichkeit beim Verarbeiten des Papiers und zur
Beurteilung des Bildes während der Entwicklung bedeutet.
Nach dem Belichten von Bromsilberpapier ist der Lichteindruck noch
nicht sichtbar; das Bild muß daher erst entwickelt, d. h. das gelockerte Brom-
silber (Photobromid) zu metallischem Silber reduziert werden, geradeso wie
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