Full text: Photographisches Praktikum

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Auch 
Dr. A, Miethe. 
YI. Abschnitt: 
Das Herstellen von Vergrößerungen 
und Verkleinerungen. 
Allgemeines, 
Um ein Bild richtig zur Wirkung zu bringen, muß es eine bestimmte Größe 
haben, die wieder mit der deutlichen Sehweite zusammenhängt. Es ist weit 
zweckmäßiger und sparsamer, Bilder in großem Format nach kleinen Original- 
aufnahmen herzustellen, als direkt nach der Natur in großem Maßstab zu 
Photographieren. Die kleinen Apparate, selbst mit bester Optik, sind viel 
billiger als große Kameras mit langbrennweitigen Objektiven und bieten be- 
deutend mehr Bequemlichkeit als die schwerfälligen, für große Bildformate 
bestimmten Apparate. Zu den meisten Aufnahmen kommt man überhaupt 
nur mit kleinen, leicht mitzuführenden Kameras. Wesentlich ist auch der 
Umstand, daß mit kurzen Brennweiten Bilder von viel größerer Tiefen- 
Schärfe als mit einem langbrennweitigen Objektiv hergestellt werden können, 
und daß kleine Aufnahmen bedeutend weniger Materialkosten verursachen. 
Das Risiko einer Fehlaufnahme ist also bei kleinen Formaten weit geringer. 
Schließlich unterscheidet sich ein gut und richtig vergrößertes Bild meist gar 
nicht, in technischer Beziehung aber häufig nur zu seinem Vorteil von einer 
großen Originalaufnahme. Wenn man ferner berücksichtigt, daß in vielen 
Fällen nur ein kleinerer Ausschnitt des Negativs für bildmäßige Wirkung 
verwertet werden kann — und das gilt auch für große Aufnahmen — so wird 
man schon darum der nachträglichen Vergrößerung den Vorzug geben. 
Die käuflichen Vergrößerungsapparate für Tageslicht oder Lampenlicht 
sind gegenwärtig so vollkommen und bequem eingerichtet, daß das Vergrößern 
von Bildern gar keine Schwierigkeiten bereitet und daß man eine richtig her- 
gestellte Vergrößerung kaum mehr von einer Originalaufnahme zu unterschei- 
den vermag. 
Das vergrößerte Bild kann auf direktem oder indirektem Weg entstehen. 
Bei der direkten Vergrößerung erhält man vom kleinen Negativ un- 
David, Photozr. Praktikum, 6, Aufl. 
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