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82. Vergrößern bei Tageslicht.
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mittelbar ein vergrößertes, positives Bild. Hierzu werden Vergrößerungs- oder
Projektionsapparate für Tageslicht oder künstliches Licht und hochempfind-
liche Entwicklungspapiere verwendet, besonders Bromsilber- und Gaslicht-
apiere. Andere Papiere sind wegen ‚ihrer geringeren Empfindlichkeit nicht
geeignet cder würden eine enorm starke Lichtquelle erfordern, die nur selten
ur Verfügung steht. Auf diesem Wege können Vergrößerungen ohne jede
erlust an Halbtönen hergestellt‘ werden.
Bei der indirekten Vergrößerung muß von dem kleinen Original
egativ durch Kontaktdruck erst ein Diapo sitıv, und davon ein ver-
rößertes Negativ hergestellt werden. Auf diesem Umwege kann leicht eine
nerwünschte Verkürzung oder Verschiebung der Tonwerte des Bildes, also
ine Veränderung der Tonabstufung, eintreten; dagegen lassen sich beliebig
jele gleiche Drucke von dem vergrößerten Negativ machen, und man ist in
er Wahl des Kopierverfahrens und des Papiers in keiner Weise
eschränkt. |
Vergrößerungen (oder Verkleinerungen) können mit Bezug auf das Original
ei auffallendem oder durchfallendem Licht, bei Tages- oder Lampenlicht ge-
acht werden. Man braucht hierzu entweder eine gewöhnliche Stativkamera,
eren Mattscheibe größer ist. als das Originalnegativ oder einen Vergrößerungs-
zw. Projektions-Apparat für Tageslicht oder künstliches Licht.
82. Vergrößerungen bei Tageslicht.
— Wir wollen zunächst den einfachsten Fall bei Benutzung eines Stativ-
apparates und für die Beleuchtung des Positivs durch auifallendes
Licht besprechen. Hierzu stellt man vom kleinen Negativ erst einen fehler-
freien positiven Kontaktdruck auf irgendeinem glatten Kopierpapier
her und legt diesen der Vergrößerung zugrunde. Je harmonischer das positive
Bild abgestuft ist, desto besser fällt auch das vergrößerte Negativ aus. Die
Stativkamera muß natürlich ein größeres Plattenformat als das Original und
einen verhältnismäßig langen Auszug besitzen. Zum Vergrößern genügt schon
eine Landschaftslinse, ein Doppelobjektiv verdient aber den Vorzug. Das
positive Bild wird an einer senkrechten Wandfläche oder auf einem Reißbrett
in sehr hellem zerstreuten Tageslicht gegenüber der Stativkamera befestigt.
In bekannter Weise stellt man nun das Bild auf der Mattscheibe scharf ein
und macht dann die Aufnahme auf einer gewöhnlichen Bromsilberplatte,
Es entsteht nun die Frage, wie groß soll die Brennweite des Objektivs, und
der Auszug der Kamera sein, um ein Bild in vergrößertem Maßstabe photo-
graphieren zu können: Hierbei gilt die bekannte, schon im Kap. 5 erwähnte
Regel: Wenn ein Bild nach dem Scharfeinstellen in na t ürlicher Größe
erscheinen soll, muß der Auszug der Kamera (die Bildweite), vom Objektiv bis
zur Mattscheibe gemessen, gleich sein der doppelten Brennweite des ange-
wendeten Objektivs. Genau ebenso groß ist dann der Abstand des Objektivs
vom Bilde (die Gegenstandsweite). Um das Bild in vergrö BßBertem Maß-
stabe zu erhalten, muß die Kamera einen Auszug besitzen, der länger ist als
die doppelte Brennweite des Objektivs. Nach der Regel beträgt der Auszug
bei doppelter linearer Vergrößerung des Bildes drei Brennweiten, bei drei-