Full text: Photographisches Praktikum

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L. David. 
VII. Abschnitt. 
Die Photographie in natürlichen Farben. 
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84. Das Wesen der Farbenphotographie. 
Das Streben, auf photographischem Wege Bilder in natürlichen Farben 
zu erzeugen, ist ebenso alt wie die Photographie selbst, hat aber erst in den 
letzten Jahrzehnten zu praktisch brauchbaren Resultaten geführt. Man 
unterscheidet im Wesen zwei Methoden, nach denen farbige Photographien 
hergestellt werden können, das direkte und das indirekte Vertahren. Bei 
der direkten Farbenphotographie wird auf der lichtempfindlich präpa- 
rierten, an sich farblosen Schicht schon bei der Aufnahme ein naturfarbiges 
Bild erhalten, das aber nicht aus Körperfarben entsteht, während beim in- 
direkten Verfahren Farbstoffe eingeführt und mit Hilfe des Lichtes 
zum Aufbau des Bildes benutzt werden. Die’indirekten Methoden stützen 
sich auf die Tatsache, daß alle Farben der Natur sich auf drei Grundfarben 
zurückführen und aus diesen auch wieder bilden lassen. 
Für die direkte Methode der Farbenphotographie ist das im Jahre 
18901 von Prof. Gabriel Lippmann erfundene Verfahren bezeichnend. 
Zur Ausführung dieses Versuches wird eine Glasplatte sehr dünn mit ganz 
durchsichtiger, kornloser Bromsilbergelatine überzogen, die für alle Farben 
empfindlich (panchromatisch) hergestellt ist. Nach Dr. Hans Lehmann 
werden 50 g Emulsionsgelatine in 975 ccm destilliertem Wasser gequollen, 
heiß gelöst, filtriert und dann auf 35°C abgekühlt. Dann löst man ı10g 
Silbernitrat in 25 g dest. Wasser, erwärmt auf 35° C und gießt 200 ccm obiger 
Gelatinelösung unter stetigem Rühren hinzu.‘ In den übrigen 775 ccm Gelatine- 
lösung löst man 8 g Bromkali, worauf diese Lösung in der Dunkelkammer 
bei rotem Licht in dünnem Strahl in die Silberlösung unter Umrühren ge- 
gossen wird. Unmittelbar nach dem Mischen fügt man die kurz vorher ge- 
mischte und auf 30° C erwärmte Lösung der Sensibilisatoren hin- 
zu, namlich Pinacyanol (1: 1000 Alkohol) 16 ccm, Orthochrom (1 : 1000
	        
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