Full text: ABC der Röntgentechnik

das Strahlenbündel auf dem Durchleuchtungsschirm die Punkte der 
Herzkontur (nach den Gesetzen der Parallelprojektion) lagerichtig. 
Der Orthodiagraph verbindet mit der skizzierten Anordnung einen 
(z. B. pneumatisch zu betätigenden) mit der Röhre festgekoppelten 
Schreibstift; dieser zeichnet entweder auf dem Durchleuchtungs- 
schirm selbst oder aber auf einer entsprechend angeordneten zum 
Zentralstrahl senkrechten Schreibfläche die gesuchte Objektkontur 
größenrichtig (als Punktreihe) auf. 
Orthomorph sind raumrichtige Raumbilder (der Stereoröntgeno- 
graphie). Sie können tautomorph* oder homoiomorph* sein. 
Orthoröntgenograd werden Gegenstände projiziert, die im 
Zentralstrahl liegen. 
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Osmoregenerierung, Die. Einer der Hauptfehler der Ionenröhren 
war die Inkonstanz durch Selbsthärtung. Mit fortschreitender Be- 
triebsdauer trat (neben dem Nachgasen der Elektroden) eine Bin- 
dung des Gasinhalts an den Röhrenwänden durch zerstäubtes Elek- 
trodenmaterial ein. Die Gasokklusion war sichtbar durch Verände- 
rung der Fluoreszenzfarbe des Gasinhalts der Röhren. Die härter 
werdende Röhre verlangte für einen bestimmten Röhrenstrom 
immer höhere Spannung; das Strahlengemisch änderte sich dem- 
gemäß dauernd und damit sowohl der Bildcharakter der Auf- 
nahmen als auch der therapeutische Effekt der Bestrahlung. 
Man half sich zunächst so, daß man, z. B. in der Diagnostik, für verschiedene 
Aufnahmetypen verschiedene Röhren bereithielt. 
Die Osmoregenerierung machte die Selbsthärtung durch dosierte 
Gaszufuhr wieder rückgängig. Sie benutzte die temperatur- 
abhängige Porosität von Palladium. Während kaltes Palladium 
gasdicht ist, läßt es in glühendem Zustand Wasserstoff diffundieren. 
Ein dünnes Palladiumröhrchen wurde in die Röhrenwand ein- 
geschmolzen und nach Bedarf mit einer kleinen Flamme zum 
Glühen gebracht und so lange erhitzt bis die Rückkehr der alten 
Fluoreszenzfarbe genügenden Gasinhalt anzeigte. Es gab noch eine 
Reihe anderer Regeneriervorrichtungen, die nach ähnlichen Prinzi- 
pien arbeiteten. 
Osmeose, Die. Schichtet man reines Wasser und eine Salzlösung (z.B. 
Kupfervitriol = CuSO, -+ 5H,0) vorsichtig übereinander, so daß 
eine scharfe Trennfläche vorhanden ist, und bewahrt das Gefäß stoß- 
und erschütterungsfrei auf, so erkennt man trotzdem nach einer 
gewissen Zeit am Unscharfwerden der Trennfläche die Vermischung 
der Flüssigkeiten. Die Flüssigkeiten. „diffundieren‘‘ ineinander. 
Den gleichen Vorgang beobachtet man — im wesentlich schnelleren 
Zeitablauf — bei Gasen. 
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