Full text: ABC der Röntgentechnik

1876 a. o. Prof. der theoretischen Physik an der Universität 
Straßburg. 
1879 ord. Prof. der Physik an der Universität Gießen. 
1888 ord. Prof. der Physik an der Universität Würzburg. 
1900 ord. Prof. der Physik an der Universität München. 
1923 10. 2. gestorben in München. 
1895 entdeckte er die (von ihm X-Strahlen genannten) Röntgen- 
strahlen. 
1901 erhielt er für diese Entdeckung den erstmalig zur Verteilung 
gelangenden Nobelpreis für Physik. 
Röntgen, der, wie aus seinen Veröffentlichungen hervorgeht, nicht 
nur die Tragweite seiner Entdeckung für die Wissenschaft, sondern 
auch ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten klar erkannte, verzichtete 
auf jeden Schutzanspruch. 
Seine anderen wissenschaftlichen Arbeiten befassen sich mit den 
elektrischen Vorgängen im Dielektrikum, der spezifischen Wärme 
von Gasen, den Eigenschaften von Flüssigkeiten und Gasen bei 
verschiedenen Drucken und der Kristallphysik. 
Röntgenapparate. Röntgen benutzte bei seinen Untersuchungen 
an Kathodenstrahlröhren als Stromquelle eine Batterie (Gleich- 
strom), deren Spannung er durch einen Induktor* auf die nötige 
Höhe brachte. Die Röntgenröhre lag direkt an der Sekundärseite 
des Induktors. Nach seinem Vorgang entnahm die Röntgentechnik 
im ersten Jahrzehnt die Betriebsspannung für ihre Anlagen eben- 
falls Induktoren. Da die Leistung der Induktoren begrenzt, die 
Kurvenform der von ihnen gelieferten ‚,‚zerhackten‘‘ Gleich- 
spannung für die Strahlenausbeute der Röhren recht ungünstig ist, 
die Röntgenographie aber immer höhere Leistungen forderte, 
ging man dazu über, hochgespannte Wechselströme*, die man mit 
Transformatoren * erzeugte, zum Betrieb der Röntgenröhren zu 
verwenden. 
Die einfachste Bauart eines Röntgenapparates mit Transformator- 
betrieb entspricht dem der alten Induktoren, d. h. die vom Hoch- 
spannungstransformator gelieferte Wechselspannung liegt un- 
mittelbar an der Röhre. Derartige Apparate sind auch heute noch 
als „Kleinstapparate‘ durchaus gebräuchlich (transportable 
Apparate, Zahnröntgenapparate usw.). Schaltung und Wirkungs- 
weise veranschaulicht Abb. 62a. Während der Dauer einer (z. B. der 
positiven) Halbwelle ist die Antikathode* (Anode) positiv, die 
Kathode* negativ; während der nächsten (negativen) Halbwelle 
ist es umgekehrt. Stromdurchgang durch die Röhre erfolgt aber 
nur bei positiver Antikathode (Anode), denn nur in dieser Phase 
werden die Elektronen zu ihr hingezogen. Während der negativen 
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