Full text: ABC der Röntgentechnik

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Röntgenstrahlen und Spektroskopie* mit Röntgenstrahlen. 
Sensibilisieren heißt die Empfindlichkeit einer Emulsion * 
steigern. Man unterscheidet zwei Formen der Sensibilisierung. 
Die chemischen Sensibilisatoren bewirken eine allgemeine 
Empfindlichkeitserhöhung der Schicht. Ein chemischer Sensibi- 
lisator ist z. B. das Ammoniak, das bei der Reifung * der meisten 
Emulsionen eine Rolle spielt. 
Die optischen Sensibilisatoren wirken selektiv, d.h. sie 
steigern die Empfindlichkeit einer Schicht gegen die Wellenlänge 
eines speziellen spektralen Bereichs (Mehrschichtfilme der Farb- 
photographie*) oder sie erweitern den Empfindlichkeitsbereich 
einer Emulsion in Wellenlängengebiete hinein, auf die die nicht 
sensibilisierte Schicht gar nicht oder nur schlecht anspricht. Als 
optische Sensibilisatoren dienen Farbstoffe, die, der Emulsion bei- 
gegeben, sich mit dem Bromsilberkorn verbinden. 
Das Halogensilber wird angefärbt, nicht die Gelatine! Angefärbte Gelatine 
wirkt als Filter, das einen gewissen Anteil des Spektrums des einfallenden Lichts 
abfängt und seine Wirkung auf das Halogensilber — besonders der tieferen 
Schichten — unterbindet. 
Die meisten als optische Sensibilisatoren verwandten Farbstoffe 
sind Komplementärfarben zur gewünschten Farbempfindlichkeit 
(s. auch unter Orthochromatisch *_Panchromatisch). 
Sensibilisieren von Röntgenfilmen. Die Empfindlichkeit von 
Röntgenfilmen gegen blaues und violettes Fluoreszenzlicht läßt 
sich steigern durch Baden des Aufnahmematerials in einer Lösung 
von 1%iger gelber Vaseline in Petroläther. Es ist dabei zu berück- 
sichtigen, daß der Sensibilisierungsprozeß eine Herabsetzung der 
allgemeinen Empfindlichkeit zur Folge hat. 
Sensitometrie. Aufgabe der Sensitometrie ist die objektive, „mes- 
sende“ Untersuchung der photochemischen Einwirkung von Strah- 
len (sichtbares Licht, Ultraviolettlicht, Wärme-, Röntgenstrah- 
lung) auf strahlenempfindliche Halogensilberemulsion x 
Die Messung erfolgt durch Bestimmung der von der Emulsion auf- 
gefangenen Strahlenmenge und der durch die spätere Entwicklung 
erzeugten Silbermenge. 
Für die Röntgenphotographie im besondern hat die Sensitometrie 
die Aufgabe: 
1. Der exakten Messung bzw. Vergleichung der Empfindlichkeit * 
verschiedener Emulsionen. 
2. Der Bestimmung der Schwärzungskurven und ihre Aus- 
.wertung. 
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