Full text: ABC der Röntgentechnik

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Belichtung * tiefe Schwärzung aufweisen, geben mit zunehmender 
Lichtintensität abnehmende Schwärzung. Der Effekt ist ein kräftig 
gedecktes, unter Umständen auch verschleiertes Positiv. Das 
Auftreten der Solarisation verlangt geeignete Bedingungen: Klar 
arbeitende Emulsionen mit passendem Silbergehalt, deckende 
Entwickler* — reichlich Hydrochinon* — und kräftige Durch- 
entwicklung. 
Die Erklärung des Phänomens von Lüppo-Cramer ist wahr- 
scheinlich zutreffend, denn sie steht mit den gültigen atomtheo- 
retischen Vorstellungen vom Belichtungsvorgang in Einklang (s. 
dazu latentes Bild*). Im Bereich richtiger Belichtung absorbiert 
nach seiner Annahme das Bromsilberkorn, das ja ein Klumpen 
von bis zu 30000 Bromsilbermolekülen ist, nur „oberflächlich“ die 
Strahlungsenergie. Nur die Bromsilbermoleküle der Schale werden 
in Brom- und Silberionen zerlegt. Der Entwickler reduziert dann 
über diese Angriffspunkte das ganze Korn. Bei starker Über- 
belichtung dringt die Lichtenergie bis in die Tiefe des Korns vor. 
Die dort freigemachten Bromatome, die das Korn zu verlassen 
streben, verbinden sich an der Oberfläche der Körner mit freien 
Silberatomen zu neuen Bromsilbermolekülen. Es entsteht so um 
das im Innern zerfallene Korn eine Hülle von intakten, neutralen 
Bromsilbermolekülen, die den Zugriff des Entwicklers unterbindet. 
Die Erscheinung der Solarisation benutzt der Direkt-Duplikat- 
film (Agfa), um vom Negativ im Kontaktdruck ein neues Negativ 
herzustellen, das mit normaler Entwicklung, a!so ohne Umkehrung 
hervorgerufen wird. Die Emulsion ist latent bereits geschwärzt; 
durch die kräftige Belichtung wird diese latente Schwärzung ge- 
bleicht. 
Spannung, elektrische (P). Lies zuvor: Potential* und Elektro- 
motorische Kraft *. 
Der Potentialunterschied zwischen zwei Punkten eines vom 
elektrischen Strom durchflossenen Kreises heißt „Sp annung‘ 
zwischen den Punkten. Die Spannung ist wesensgleich mit dem 
Potential bzw. der elektromotorischen Kraft. Der Unterschied ist, 
daß Potential und elektromotorische Kraft vorzüglich zur Be- 
schreibung elektrischer Spannungszustände in unterbrochenen — 
keine Arbeit leistenden — Kreisen verwandt werden. Spannung 
dagegen bezeichnet den Potentialunterschied zwischen zwei Punkten 
eines stromdurchflossenen — also Arbeit * leistenden — elektrischen 
Kreises. Die Spannung ist deshalb auch immer kleiner als die zu- 
gehörige elektromotorische Kraft, weil die elektromotorische Kraft 
den Eigenverbrauch im Stromerzeuger mitdecken muß. 
Gemessen wird die ‚Spannung mit dem gleichen Maß wie das 
Potential und die elektromotorische Kraft. 
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