Fallen Röntgenstrahlen auf einen Körper, so verläßt ein Teil der
Strahlung ungerichtet als Streustrahlen* das Objekt. Bei der
gewöhnlichen (z. B. medizinischen) Röntgenaufnahme bewirkt die
Streustrahlung eine diffuse — über das ganze Bildfeld verteilte —
Schwärzung, den Streustrahlenschleier *.
Läßt man ein feines — durch Lochblenden ausgeblendetes -—
Röntgenstrahlenbündel auf einen Kristall fallen, und nimmt die
Streustrahlung des Kristalls photographisch auf, so erhält man eine
Aufnahme wie Abb. 81 (abgedruckt auf der Rückseite der Farb-
tafel Abb. 29 gegenüber S. 129). Aus der Streustrahlenschwärzung
heben sich scharf begrenzte, stark geschwärzte Linien ab. Sie ent-
sprechen gewissen Anteilen des Strahlenbündels, die an den Netz-
ebenen * des Kristalls in einer bestimmten Richtung reflektiert wur-
den (s. unter Netzebene*, Beugung* und Reflexion * der Röntgen-
strahlen). Der Zusammenhang zwischen der Wellenlänge A dieser
reflektierten Strahlen, dem Netzebenenabstand d und dem Ein-
fallswinkel (= Reflexionswinkel) # ist gegeben durch die Formel:
n-iı=2-d-sind.
n ist eine kleine ganze Zahl (1, 2, 3) und bezeichnet die Ordnungs-
zahl der Reflexion.
Die gleiche Wellenlänge erscheint im reflektierten Strahlenanteil unter ver-
schiedenen Reflexionswinkeln, die durch die Werte
A A A
charakterisiert sind. Le 2d’ e 2d’ 3 2d
Diese der spektralen Zerlegung des sichtbaren Lichts analoge Zer-
legung eines Röntgenstrahlenbündels bezeichnet man als däs
Spektrum der Röntgenstrahlen.
Das Röntgenspektrum besteht — unabhängig vom Werkstoff der
Antikathode* — immer: aus zwei Teilen, dem kontinuierlichen
Anteil oder Bremsspektrum, das der Bremsstrahlung * entspricht,
und dem darüber gelagerten Linienspektrum, das der Charakteristi-
schen* Strahlung zugeordnet ist.
Das kontinuierliche oder Bremsspektrum zeigt die auf-
fallende Eigenschaft, nach der kurzwelligen Seite hin bei einer ganz
bestimmten Wellenlänge, der Grenzwellenlänge *, abzubrechen.
Die von dem Material der Antikathode unabhängige Grenzwellenlänge 20 ist
nur bedingt durch den Scheitelwert* der Röhrenspannung.
49 in AH = Ta
KV.
Abb. 82 zeigt die Intensitätsverteilung im Bremsspektrum einer
Röntgenröhre in Abhängigkeit von der Scheitelspannung. Mit
steigender Spannung wandert die Grenzwellenlänge und mit ihr
das Energiemaximum nach der kurzwelligen Seite des Spektrums
hin (s. auch unter Effektiver* Wellenlänge).
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