Full text: ABC der Röntgentechnik

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Im Fixierbad I wird anfıxiert. Dieses weniger wertvolle Bad neutralisiert den 
auf und in der Schicht sitzenden Entwickler; zum Ausfixieren kommen die Auf- 
nahmen in das frische Bad II (weiteres s. unter Entwickeln* und Fixieren *). 
Entwicklertröge sollen dauernd mit einem Deckel mit weit über- 
fallendem Rand bedeckt sein. Er schützt den entwickelnden Film 
gegen Licht, den Entwickler gegen das Hineinfallen von Schmutz, 
Tropfen usw. und verzögert die Luftoxydation. Die Deckel seien 
nur aus Sperrholz, auch beste Vernickelung oder Verchromung 
hält kaum ein Jahr. 
Alle Tröge sind etwa 10 cm tiefer als der längste Entwicklungs- 
rahmen. In dem unteren freien Raum setzen sich Verunreinigungen, 
Gelatinestückchen und die spezifisch schwereren Abbauprodukte 
der Lösungen ab. 
Die ganze Tankanlage soll in einem mit Abfluß versehenen Becken 
stehen. Diese Anordnung verhütet am sichersten eine unnötige 
Verschmutzung der Dunkelkammer und der Kleider durch Spritzer 
und birgt den weiteren Vorzug, daß man Spül- und Wässerungs- 
tank überlaufen lassen kann. Man hat nicht nur immer frisches 
Wasser, sondern spült zugleich die oberen Stege der Entwicklungs- 
rahmen. 
Vorzüge der Tankentwicklung gegenüber der Verarbeitung in 
Schalen sind: 
l. Bessere Haltbarkeit der Lösungen. Die Oberfläche ist klein im 
Verhältnis zur Flüssigkeitsmenge; der Entwickler oxydiert im 
Trog also viel langsamer als in der Schale. 
Durchschnittlich kann verarbeitet werden: Im Tank 1,2—1,5 m? Film je 
Liter Entwickler, in der Schale 0,6—0,8 m? Film je Liter Entwickler. 
2. Die Gefahr der mechanischen Beschädigung und des Auftretens 
von Fehlern* auf Röntgenfilmen ist geringer. 
3. Es können im Trog zu gleicher Zeit mehr Aufnahmen indi- 
viduell verarbeitet werden als in der Schale. 
Die Tankreinigung soll regelmäßig erfolgen. Vor jedem neuen 
Ansatz werden die Tröge gründlich mit warmem Sodawasser ge- 
spült und gebürstet. Den schleimigen Belag der Wände entfernt 
eine Spülung mit 5%iger Lysollösung (zugleich desinfizierend!); 
in etwa Jahresabständen ist der Kalk-, Silber- usw. Niederschlag an 
den Wänden mit Salzsäure zu entfernen. 
Die Röntgentankentwicklung und die photographische Standentwicklung sind 
nicht dasselbe. Beiden gemeinsam ist die Aufgabe, den Entwicklungsprozeß 
arbeitssparend zu gestalten. Während aber die Röntgentankentwicklung Rapid- 
entwickler benutzt und den Ausgleich von Belichtungsfehlern durch passende 
Unterbrechung der Entwicklung erreicht, arbeitet die photographische Stand- 
entwicklung mit einer festen — langen — Entwicklungszeit. Den Ausgleich der 
Belichtungsfehler besorgen selbsttätig geeignet zusammengesetzte Entwickler 
(vgl. hierzu Belichtungsspielraum * und Feinkornentwickler *). 
23 Bauer, ABC der Röntgentechnik 
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