Die Abbildung erfolgt größenrichtig, wenn der Zentralstrahl senk-
recht auf der Winkelhalbierenden zwischen Zahnachse (Zahnebene)
und Zahnfilmebene steht (Cieszynski-Dieksche Isometrieregel;
Abb. 107a). Je nach der Abweichung des Zentralstrahls von der
vorschriftsmäßigen Einfallsrichtung werden die Wurzeln verlängert
oder verkürzt wiedergegeben (Abb. 107b u. c). Bei der Aufnahme
der oberen Zähne liegt der Zahnfilm teilweise an der Gaumenwölbung.
Für die Aufnahme der unteren Zähne wird er zwischen Zunge und
Zahnreihe geschoben und möglichst weit nach unten gedrückt. Die
Zahnfilme werden mit Hilfsgeräten oder vom Finger des Pa-
tienten — keinesfalls aber von der Assistentin! — gehalten. Dabei
ist besonders zu beachten, daß der Zahnfilm zwar unverschieblich,
aber nur leicht gehalten wird. Bei zu festem Druck gegen den
Zahnfilm biegt er sich durch (Abb. 107d). Die Projektion der
Zähne erfolgt dann nicht auf eine Ebene, sondern auf einen
Zylindermantel; Ergebnis: Verzeichnung.
Beim Einschieben der Zahnfilme in den Mund muß auf Seiten-
richtigkeit geachtet werden. Bei falscher Lage absorbiert die
rückseitig in der Packung liegende Metallfolie (Streustrahlenschutz)
die Strahlen; das Bild ist dann stark unterbelichtet! Man orien-
tiert ferner die Zahnfilme nach der auf Packung und Film an
entsprechenden Stellen angebrachten Marke.
Der Film wird so in den Mund eingelegt, daß die Marke immer nach
den Zahnkronen zeigt (im Oberkiefer nach unten, im Unterkiefer
nach oben). Befestigt man den Film bei der Entwicklung mit der
gekennzeichneten Ecke an der Filmklammer, so hat man die Ge-
wißheit, keine bildwichtigen Stellen zu beschädigen. Darüber hin-
aus sind — besonders bei Statusaufnahmen — die Marken ein wert-
volles Hilfsmittel zum Bestimmen der Aufnahmen.
Das Entwickeln*, Fixieren* und Wässern* der Zahnfilme
geschieht nach den für den Röntgenfilm allgemein gültigen Regeln.
Am zweckmäßigsten wird in Zahnfilmtanks entwickelt, die in
passenden Größen — und zu sehr geringen Preisen — im Handel
erhältlich sind. Von einer Entwicklung in Wassergläsern usw. ist
dringend abzuraten! Vorteilhaft ist es immer, einen Film des Paares
etwas kräftiger — länger — als den anderen durchzuentwickeln.
Man erhält so zwei Bilder verschiedener Schwärzung, was unter
Umständen die Diagnose unklarer Prozesse sehr erleichtert. Es ist
weiterhin darauf zu achten, daß die Lösungen hinsichtlich Alter,
Güte und Temperatur einwandfrei sind und das richtig be-
lichtete Bild genügend lange entwickelt wird.
Wenn die Leistungsfähigkeit des Apparats es zuläßt, sollte trotz
der längeren Belichtungszeit ein Feinkornzahnfilm benutzt und
das Bild bei geringer Vergrößerung betrachtet werden (Lupen-
betrachtung).
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