Full text: ABC der Röntgentechnik

Rasterblende diejenige Streustrahlung, die parallel zu den Blei- 
lamellen auftritt, nicht abgefangen wird. Ihr Wirkungsgrad hin- 
sichtlich Beseitigung der Streustrahlung. nähert sich 100% und 
übertrifft den Wirkungsgrad der einfachen Feinrasterblenden, der 
bestenfalls etwa 90% erreicht. Nachteil ist die zugleich auftretende 
starke Absorption bildgebender Strahlung, die. eine erhebliche 
Belichtungszeitverlängerung verlangt. (Die ‚Entwicklung der 
Kreuzrasterblende scheint noch nicht abgeschlossen.) 
Zur Bewertung von Streustrahlenblenden dienen die nach- 
folgenden Gesichtspunkte: Die Lamellendicke wird bestimmt durch 
die verwandte Spannung (Spannungsabhängigkeit der Blende). 
Die Streustrahlung wird um so besser absorbiert, je höher die 
Lamellen sind und je dichter sie beieinanderstehen. Der günstigste 
Wirkungsgrad einfacher Rasterblenden hinsichtlich der Ver- 
nichtung der Streustrahlung liegt bei etwa 90%. Mit zunehmendem 
Wirkungsgrad tritt aber zugleich eine zunehmende Schwächung 
der bildgebenden Strahlung auf (Blendenverlust). 
Optimale Verhältnisse bei den in der medizinischen Diagnostik 
üblichen Spannungen geben zur Zeit Feinrasterblenden mit etwa 
dem Verhältnis Lamellenhöhe 
Lamellenabstand 
Ihr Wirkungsgrad ist etwa 85% bei einem Blendenverlust von 
rund. 25%: 
Die neueste, noch nicht abgeschlossene Entwicklung der Blenden 
geht von dem Gedanken der Teilbelichtung in zeitlicher Aufein- 
anderfolge aus (Chantraine, Irle). Zwei miteinander gekoppelte, 
3 mm breite Bleischlitze laufen über bzw. unter dem Patienten. 
Durch die Freigabe eines jeweils nur schmalen Objektstreifens 
wird nicht nur die Entstehung von Streustrahlen weitgehend unter- 
bunden, sondern auch eine gute Blendenwirkung erreicht. Nach- 
teile sind bisher die starke Belichtungszeitverlängerung — auf das 
Dreizehnfache der normalen Zeit — und die große Röhren- 
belastung. 
Blendung. Das Auge benötigt zur Anpassung an verschieden starke 
Lichteindrücke Zeit. Die Adaptionszeit* steigt mit der Intensitäts- 
differenz der zu verarbeitenden Lichtreize. Treffen Lichtreize das 
Auge, deren Stärke seine sofortige Anpassungsfähigkeit übersteigt, 
so tritt Blendung ein. 
Die Größe solcher Lichtreize ist relativ und hängt von der durchschnittlichen 
Helligkeit ab, auf die das Auge eingestellt ist. Ein Lichteindruck, der bei vollem 
Tageslicht kaum bemerkbar ist, genügt bei Dunkeladaption bereits zur Blendung. 
Der Blendung: begegnet das Auge durch Anpassung an den star- 
ken Reiz (durch Kontraktion der Pupille und Herabsetzung der 
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