Full text: ABC der Röntgentechnik

Die Entwicklung von Diapositiven ist die gleiche wie die der 
Röntgenfilme. Nur soll grundsätzlich der Röntgenentwickler 1:1 
mit Wasser verdünnt werden. Die Entwicklungszeit soll 5 Minuten 
nicht überschreiten. Da Diapositivemulsionen gegen Dunkel- 
kammerlicht recht empfindlich sind, ist darauf entsprechend 
Rücksicht zu nehmen. 
Die Entwicklungskontrolle erfolgt durch Betrachtung der Rück- 
seite (wie in der Photographie). 
Zwischenwässerung *, Fixieren*, Trocknen* wie üblich. 
Besondere Ratschläge. Die Hauptschwierigkeit bei der An- 
fertigung guter Diapositive liegt in der Verschiedenheit der Gra- 
dationskurven des doppelt begossenen Röntgenfilms und des ein- 
seitig begossenen Diapositivfilms (Platte). Trotz der relativ großen 
Steilheit der Diapositivemulsionen läßt sich der Bildumfang * eines 
kontrastreichen Röntgennegativs nicht völlig getreu wiedergeben. 
Am besten glückt es noch bei kontrastarmen N egativen. Hier zeigt 
unter Umständen das Diapositiv bessere Kontraste als das Original. 
Bei kontrastreichen Negativen stehen zwei Wege offen: 
1. Man verzichtet auf die getreue Wiedergabe unwichtiger Bild- 
teile und arbeitet dafür die entscheidenden Stellen gut heraus, 
In diesem Fall kann man den Diapositivfilm normal (s. oben) 
behandeln. Gewisse Bildstellen werden dann eben zu schwarz 
oder zu blaß. Besonders dünne, detailarme Partien kann man 
herausentwickeln, indem man den Film auf die Hand legt, 
anhaucht (Wärmewirkung!) und die blassen Stellen mit einem 
Wattebausch mit konzentriertem Entwickler betupft — Vorsicht 
vor Rändern! 
2. Wünscht man die Wiedergabe des Gesamtbildes, so ist das nur 
unter Verzicht auf die getreue Wiedergabe der hohen Kontraste 
des Negativs möglich. Man erarbeitet ein strukturell geschlosse- 
nes aber flacher graduiertes Diapositiv. 
Für Zwecke der Projektion soll übrigens das Diapositiv nur einen beschränkten 
Schwärzungsumfang haben. Abgesehen von der ungünstigen Bildwirkung 
‚„„harter‘‘ Diapositive erschwert die von den hellen Bildgebieten ausgelöste 
Blendung * des Auges das Erkennen feiner Details im Bereich großer Schwärzungen. 
Praktisch erreicht man das Ziel bei Röntgennegativen mittleren 
Kontrasts durch Unterbrechung der Diapositiventwicklung nach 
1—2 Minuten und Fortentwicklung in reinem Wasser bis zum 
Stehen des Bildes. Ist der gewünschte Schwärzungsgrad nicht 
erreicht, so folgt erneute Entwicklung von 1 Minuten usw. Bei sehr 
kontrastreichen bzw. stark geschwärzten Negativen arbeitet man 
mit Überbelichtung und Entwicklung in verdünntem Entwickler. 
Als Faustformel diene: Soviel mal das Diapositiv überbelichtet wird, 
soviel mal muß der Entwickler verdünnt werden, Mit schätzungs- 
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