Full text: ABC der Röntgentechnik

Die Beleuchtung der Dunkelkammer. Eine gute Dunkel- 
kammerbeleuchtung muß: 
1. Für das zu verarbeitende lichtempfindliche 
Material genügend sicher sein. 
2. Die Verarbeitung tunlichst erleichtern. 
Das Licht der Dunkelkammer soll also nach seiner spektralen Zu- 
sammensetzung so beschaffen sein, daß es im Rahmen des üblichen 
Arbeitsprozesses möglichst geringe photochemische Wirkung aus- 
löst (Schleier!). Im Einklang mit den im DIN-Normblatt 5035 
(„Leitsätze für die Beleuchtung mit künstlichem Licht‘) nieder- 
gelegten Grundsätzen soll: 
a) Die Beleuchtung gleichmäßig und so hell als zulässig sein. 
b) Die spektrale Zusammensetzung — die Lichtfarbe —, deren 
Unschädlichkeit für den Film bereits postuliert wurde. eine 
schnelle Anpassung (Adaption*) ermöglichen. 
c) Die Lichtquellen blendungsfrei angebracht sein. 
d) Die Arbeitsplatzbeleuchtung eine gewisse Schattigkeit be- 
sitzen. 
Helligkeit und Gleichmäßigkeit erreicht man durch eine Aufteilung 
der Beleuchtung in eine allgemeine Raumbeleuchtung durch (eine 
oder mehrere) Deckenlampen und eine zusätzliche Arbeitsplatz- 
beleuchtung durch Hänge- oder Wandlampen. Dazu gehört ein 
lichter — möglichst weißer — Anstrich* der Wände. Es soll mög- 
lichst viel Licht reflektiert werden. Eine geeignete Auswahl der 
Lampenfilter und eine entsprechende Dosierung der Lichtmenge 
(Kerzenstärke der Glühlampen prüfen!) gewährleistet das „rich- 
tige‘ Licht. Eine völlige Gleichmäßigkeit in der Beleuchtung 
der Dunkelkammer kann meist nicht verwirklicht werden. Ein 
Helligkeitsanstieg, der der mit der Verarbeitung abnehmenden 
Filmempfindlichkeit entspricht, ist zulässig. Am Trockentisch sei 
es am dunkelsten, am Fixier- bzw. Wässerungstank sei es am 
hellsten. 
Die Entwicklungskontrolle ist der entscheidende Punkt 
bei jeder Verarbeitung von Röntgenfilmen; deshalb muß 
die Lichtfarbe der spektralen Empfindlichkeit des Röntgenfilms 
angepaßt sein. Da dieser infolge seiner vorwiegenden Blauempfind- 
lichkeit selbst auf große Mengen roten Lichtes praktisch nicht 
reagiert, scheint Rot die Farbe der Wahl. Die maximale Helligkeits- 
empfindlichkeit des menschlichen Auges liegt aber bei den in Frage 
kommenden Beleuchtungsstärken im Gelbgrünen und fällt nach 
beiden Seiten des Spektrums stark ab (Abb. 17); im Zustand 
der Dunkeladaption sinkt die Helligkeitsempfindung im Gebiet 
des Rot außerordentlich (Purkinjesches Phänomen), deshalb ist 
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