Full text: Das Königreich Hannover in malerischen Original-Ansichten seiner interessantesten Gegenden, seiner merkwürdigsten Städte, Badeorten, Kirchen, Burgen und sonstigen ausgezeichneten Baudenkmälern alter und neuer Zeit

Altenau. 29 7 
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bei ihm bedanken. Richtig, wie sie an die Stelle kommt, 
ist wieder das Männlein da mit dem eisgrauen Barte, 
und fragt, ob sie gestern nicht schöne Tannäpfel gefunden 
hätte? Wie sie ihm aber anfängt, zu danken und wie sie nun 
aus aller ihrer Noth gexettet wäre, da lacht der Gübich und 
gibt ihr ein Büschel Kräuter, davon solle sie ihrem Manne 
einen Trank kochen, so würde er schon gesund werden; und 
darauf geht er wieder in's Gebüsch am Wege. Die Frau 
aber geht heim und bereitet den Trank, und von der nämlichen 
Stunde an wird der Mann gesund, und sie haben noch lange 
nit einander glücklich gelebt. Das Silber haben sie in die 
Münze gebracht und haben unmenschlichen Reichthum davon 
gehabt und vielen armen Leuten Gutes gethan. Aber einen 
oon den Tannäpfeln haben sie zum ewigen Andenken aufgeho⸗ 
ben. Das ist der Tannapfel, den der Bergmann in der 
Schenke hat stehen gehabt.“ 
VIII. 
Altenau. — Andreasberg. 
Anderthalb Stunden nördlich von Clausthal liegt 
Altenau, ein Bergstädtchen mit siebzehnhundert Einwohnern 
uind etwa hundertsiebzig Häusern. Es steckt tief in den Ber— 
gen drin, ringsum eingeschlossen von dem Spitzenberge, 
Mühlenberge, Bruchberge und der Wolfswarte „ an welcher 
das Schneide- oder Scheidewasser, auch die Altenau genannt, 
entspringt. Der Bach trennt den clausthaler Bergamtsbezirk 
oom andreasberger und fällt zu Altenau in die Oker. 
Seit 1617 ist Altenau eine Stadt; schon im Jahre 1584 
var hier das Eisenwerk, die Abgunst, im Gange. Den 
Haupterwerb gibt indeß die bedeutende Silberhütte; es werden 
hier jährlich 30 bis 40,000 Centner Schlich verarbeitet, und 
nahe an 9000 Mark Silber und 20,000 Centner Blei gewon⸗
	        
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