| Mauthner: Wörterbuch der Philosophie
hin und her durch die Kette fährt, auch dann, wenn kein Garn eingeübte
mehr in: dem Schiffchen ist. aus ihr zu
I. barstellen
legen wir
Raum ist ein Begriff wie ein anderer, und'so wird er wohl wie glauben si
ein anderes Wort auf Nervenangaben zurückzuführen sein. Es Nehn
wird auch seit längerer Zeit von der Wissenschaft gelehrt, daß ihren Ort
unsere Sinneswahrnehmungen wie mit Gefühlszeichen, so auch Cbenso wit
mit. Lokalzeichen , versehen sind. Wenn wir irgendwo Kühle Nebe
empfinden, So haben wir dabei erstens die Nebenempfindung des chem Den!
Angenehmen ‚oder. Unangenehmen, zweitens die Nebenempfin- Sprache 0
dung, an welcher Körperstelle es. kühl geworden ist. in das spr
Die Gefühlszeichen gehen den Willen an und verknüpfen Diet
sich als Wertgefühle im endlosen Gange der Entwicklung zu den unser eigt
Begriffen von. Ethik und Ästhetik. auch nicht
Unsere Sinneswahrnehmungen. sind aber auch mit Lokal- ist nicht *
zeichen verbunden; wir empfinden jedesmal mit. größerer oder ge- ich möcht:
ringerer Genauigkeit, an welcher Stelle unseres Körpers die Nach- mes fast
richt von. der Außenwelt in uns gedrungen ist, Klängen.
Wir empfinden ‚es also als eine Eigenschaft aller unserer überein; f£
Wahrnehmungen, daß wir sie an eine bestimmte Stelle unseres schungen
Körpers (mitunter in. den ganzen Körper oder auch auf die ganze ohne Täus
Oberfläche des Körpers) verlegen und daß wir auch den Erreger eines: Pun
der Wahrnehmung ‚in einer bestimmten Richtung der Außen- ihm hin u
welt suchen. Auch hier fehlen die so beliebten Krankenbeobach- Erreger di
tungen nicht. Der Mensch mit einem Stelzfuß kann bekanntlich den kann.
einen Schmerz in die Fußspitze seines vor Jahren abgeschnittenen ‚Was
Beines verlegen. Für gewöhnlich aber beschreibt ein Kranker für Neben
den Ort seines Schmerzes richtig, auch wenn er von der Lage Zeichen fü
seiner inneren Organe keine Ahnung hat. Der Arzt erfährt auch Sprache,
von ungebildeten Kranken, wo es ihnen wehe tue — und besonders andere De
Rückenmarksleidende sollen gewissermaßen a priori anatomische kelbewegu
Kenntnisse besitzen. Man hat daraus schließen wollen, daß diese Diese
Lokalzeichen nicht durch Übung: erworben, daß sie angeboren hat sie at:
seien. Dagegen erinnere ich an den Stelzfuß, an die Unsicher- den Indiv:
heit vieler solcher Schmerzbeschreibungen und nehme an, daß die müssen sie
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