Full text: Einführung in die Organisation von Maschinenfabriken unter besonderer Berücksichtigung der Selbstkostenrechnung

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Die Ausführung der Kundenbestellungen. 
welcher Form verabredete Lohn ist der Gegenwert für die dem 
Unternehmen geleistete Arbeit‘, das ist der Grundsatz, nach 
dem jede Lohnbildung vor sich gehen sollte. Selbstverständlich 
sollte sein, daß der Gegenwert sich je nach der Art der Arbeit 
verändert. Das ist aber beim Zeitlohn keineswegs der Fall. Ob 
der Arbeiter viel oder wenig zustande bringt, ob das, was er ab- 
liefert, gut oder schlecht gearbeitet ist, er erhält stets den gleichen 
Entgelt dafür, Es fehlt also jeder Anreiz zur Vervollkommnung 
der Arbeitsmethode, jeder Ansporn zum Fleiß; es sei denn, daß 
die Hoffnung, bei besseren Leistungen eine Erhöhung des Stunden- 
lohnsatzes von dem Arbeitgeber zugebilligt zu erhalten, als Trieb 
zum Vorwärtsstreben betrachtet werden sollte. Ferner aber ist 
dadurch, daß fast jede Beziehung zwischen der Arbeit selbst und 
dem Lohne fehlt, eine genaue vorherige Veranschlagung, wieviel 
die Arbeit nachher kosten wird, ausgeschlossen; und das ist 
etwas, was bei dem heutigen scharfen Wettbewerbe den Zeitlohn 
für eigentliche Fertigungsarbeiten, man möchte fast sagen, aus- 
schließt. Wenn er trotz dieser bedeutenden Nachteile wohl in 
allen Fabriken noch zu finden ist, so kommt das daher, daß überall 
Arbeiten vorkommen, deren Umfang sich von vornherein nicht 
übersehen 1äßt, oder die ein solches Maß von persönlicher Sorgfalt 
erfordern, daß man den sonst gewünschten Anreiz zum flotten 
Arbeiten im Interesse der Arbeit selbst vermieden sehen möchte. 
Aus diesen Gründen wird man z. B. meist Instandsetzungsarbeiten, 
aber häufig auch die Anfertigung genauer Sonderwerkzeuge und 
Vorrichtungen für den eigenen Betrieb in Zeitlohn vornehmen 
lassen, ist dann aber gezwungen, zu diesen Arbeiten nicht nur 
besonders tüchtige, sondern auch moralisch hochstehende Arbeiter 
heranzuziehen, und außerdem für eine straffe, also verhältnis- 
mäßig teure Aufsicht zu sorgen. Denn der Meister, dem Arbeiter 
unterstellt sind, deren Entlöhnungsart keinen Anreiz zu beson- 
derem Fleiß in sich trägt, kann, wenn in seiner Werkstatt nicht 
gebummelt werden soll, naturgemäß verhältnismäßig weniger 
Leute beaufsichtigen als sein Kollege, dessen Arbeiter allein durch 
den Wunsch nach höherem Verdienst schon zu immer größerer 
Anstrengung angespornt werden. 
Stücklohn. Wie ganz anders stellt sich das Bild, wenn der 
Arbeiter im sog. „Stücklohn‘“ oder, wie man heute leider meist 
noch sagt, im „Akkord‘ steht. Wir haben uns ja bereits früher 
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