Full text: Grundlagen der Betriebsrechnung in Maschinenbauanstalten

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Direkte und indirekte Aufwendungen. 
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Direkte und indirekte Aufwendungen. Für jede Aufwendung, die im 
Fabrikationsbetrieb entsteht, wird man einen bestimmten „Auftrag“ 
zu belasten suchen. Es ist dabei gleichgültig, ob es sich um die Aus- 
führung eines Kundenauftrages handelt, oder ob man ein Erzeugnis 
für das Vorratslager herstellt, oder ob es sich um eine Tätigkeit im Inter- 
esse des eigenen Betriebes handelt, etwa die Ausbesserung oder die 
Aufstellung einer Maschine usw.; keine Arbeit darf seitens der: Werk- 
statt ausgeführt werden, für die nicht ein bestimmt numerierter Werk- 
stättenauftrag in schriftlicher Form vorliegt. Wird für einen solchen 
Auftrag Material verbraucht, wird Lohn aufgewandt, so werden die 
entsprechenden Werte als direkte Aufwendungen dem betreffenden 
Werkstättenauftrag zur Last geschrieben. 
Leider zeigt es sich, daß nicht alle Aufwendungen einer solchen 
direkten Erfassung zu Lasten eines Auftrages zugängig sind. Insbeson- 
dere sind es gewisse laufende, das ganze Unternehmen betreffende 
Kosten, die sich nicht ohne weiteres verteilen lassen. Denken wir an 
die Reinigung der Werkstätten, an das Gehalt der Betriebsingenieure, 
an Steuern uswW., so erkennen wir leicht, daß zwar irgendein Anteil dieser 
Aufwendungen dem einzelnen Auftrage zur Last fallen müßte, daß diese 
Belastung aber nicht auf so einfachem Wege möglich ist, wie etwa bei 
dem Verbrauch an Rohmaterial und Lohn. Wir gelangen. so zu .dem 
Begriff der indirekten Aufwendungen, der sich mit dem Begriff der 
„Unkosten“ deckt. Der häufige Mißbrauch, der mit dem Worte Un- 
kosten getrieben worden ist, ebenso wie die Verschiedenartigkeit seiner 
Anwendung haben dazu geführt, daß viele von dem Worte selbst nichts 
mehr wissen wollen und allerlei andere Bezeichnungen an seiner Stelle 
vorschlagen. Hierzu liegt unserer Meinung nach keine Veranlassung 
vor; die vorstehende Einteilung weist dem Begriff seinen klaren Platz 
innerhalb der Betriebsrechnung zu. Wir werden daher in Nachstehen- 
dem die beiden Begriffe („indirekte Aufwendungen‘ und „Unkosten‘‘) 
als gleichbedeutend ansehen. Mit den Worten: „indirekte Aufwen- 
dungen“ ist schon angedeutet, was mit diesen Beträgen zu geschehen 
hat; sie sind auf irgendwelchem Umwege, also indirekt, auf die Einzel- 
aufträge zu verteilen, eine Aufgabe, mit der wir uns im Abschnitt „Un- 
kosten“ eingehend befassen werden. Es handelt sich bei diesem Problem 
um das Schmerzenskind der gesamten Betriebsrechnung. 
Der allgemeine Grundsatz ist demnach der, daß die Fabrikations- 
kosten sich aus direkten Aufwendungen und Unkosten zusammensetzen. 
Unter den direkten Aufwendungen wiederum ist die einfachste, wenn 
auch nicht erschöpfende Gliederung die in Rohmaterial und Lohn. Wir 
können danach den folgenden wichtigen Grundsatz aufstellen: 
„Alle Aufwendungen gehören zu Lasten desjenigen Auftrages, 
für den sie geleistet werden. Unter Unkosten ist nur das zu ver- 
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