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man mit der Teilung der Kraft soweit, daß man einzelne, vesonders schwere
Arbeitsmaschinen durch besondere Dampfmaschinen treibt.
Die Teilung einer Wasserkraft hat in anderem Sinne zu erfolgen als
die einer Dampfkraft. Diese Verschiedenheit liegt darin, daß die Wasser⸗
kraft an einer Stelle mehr oder weniger gebunden ist, es hier also aus
wirtschaftlichen Rücksichten nicht gut angeht, jede Werkstatt oder einzelne
Räumlichkeiten bezw. Maschinengruppen mit getrennten Wasserkraftmaschinen
zu versehen, noch viel weniger einzelne Arbeitsmaschinen durch besondere
Kraftmaschinen zu betreiben. Von der Teilung einer Wasserkraft kann also
nur dann die Rede sein, wenn die auszunutzende Wasserkraft zu groß ist,
als daß sie durch eine Maschine nutzbar gemacht werden könnte.
Die Teilung einer Wasserkraft kann auf zweierlei Art geschehen und
zwar entweder durch Teilung des Gefälles oder durch Teilung der Wasser—
menge.
Die erstere Teilung kommt bei Turbinen nie vor, weil, wie schon
früher bemerkt, Turbinen auch für die größten Gefälle noch vorteilhaft ge⸗
baut werden können. Die Teilung der Wassermenge dagegen ist auch bei
Turbinen mitunter ratsam und wird auch vielfach ausgeführt, und zwar be—
sonders wenn die Wassermasse sehr groß und das Gefälle nur verhältnis—
mäßig gering ist.
Bei den Wasserrädern können beide Arten der Teilung vorkommen, und
zwar teilt man das Wasser bei solchen Rädern, in denen dasselbe haupt—
sächlich durch sein Gewicht wirkt, also besonders bei oberschlächtigen Rädern,
weil der Wirkungsgrad eines höheren oberschlächtigen Rades größer ist, als
der eines kleineren und besonders als der eines rückenschlächtigen, zu welchem
man leicht bei der Teilung des Gefälles greifen müßte.
Wirkt hingegen das Wasser mehr durch Stoß, wie besonders bei ge—
wöhnlichen uuterschlächtigen Rädern, so ist eine Teilung des Gefälles rat—
samer, da die durch die Stoßwirkung entstehenden Verluste bei größerer Ein—
trittsgeschwindigkeit des Wassers, also bei größerem Gefälle, größer sind als
bei kleinerer, so daß also diese Verluste geringer sind bei zwei hinter—
einander hängenden kleineren Rädern, als bei zwei nebeneinander liegenden
schmälern.
Die Teilung einer Wasserkraft wird bei Anwendung von Wasserrädern
weit eher erforderlich, als bei Anwendung von Turbinen, wie schon bei der
Vergleichung von Wasserrädern und Turbinen miteinander hervorgehoben
wurde und zwar baut man einzelne Wasserräder nicht gerne über 80 Pferde-
stärken.
Der schließlich noch angegebene Fall, daß verschiedenartige Betriebs—
kräfte gleichzeitig in ein und derselben Anlage verwendet werden, kommt