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Zum Schluß sei noch eines Umstandes Erwähnung gethan, der schon
vorne berührt worden und der nicht ohne Einfluß auf die Betriebskosten
einer Fabrik ist.
Es ist selbst heute noch vielfach üblich, Triebwerke nach Gewicht zu
kaufen, bezw. zu verkaufen, während das einzig Richtige ist, nach Stückpreisen
zu handeln.
Bei dem älteren Verfahren (nach Gewicht) kommt der Maschinenfabri⸗
kant nicht zu kurz, im Gegenteil ist sein Verdienst ein größerer, weil die
Bearbeitung eines schweren Triebwerkteiles nicht nennenswert mehr kostet,
als der eines leichteren, indem die zu bearbeitende Fläche nur in der zweiten
Potenz, das Gewicht aber in der dritten Potenz der Durchmesser wächst.
Bei dem Verkauf nach Stückpreisen hingegen liegt der Vorteil mehr auf
Seite des Fabrikherrn, des Abnehmers; er erhält für sein Geld aller—
dings dem Gewicht nach wenige Ware, dahingegen braucht die Betriebs—
maschine keine unnötigen Gewichte mitzuschleppen und zu große Reibungs—
widerstände zu überwinden.
Von welchem Einfluß das richtige Bemessen der Triebwerke
ist, läßt sich aus folgendem Beispiel erkennen.
Eine Wellenleitung von 7 m Länge, bestehend aus einer 4m langen
stärkeren und einer 3 m langen schwächeren Welle, soll bei 80 Umdrehungen
in der Minute mittels einer Riemenscheibe von 1,2 m Durchmesser eine
Arbeit von 12 Pferdestärken aufnehmen und weiterleiten, die dann an drei
Stellen mittels Scheiben von 0,75 m Durchmesser an die betreffenden Ar—
beitsmaschinen abgegeben werden soll.
Bei richtiger Ausführung erhalten die laufenden Teile dieses Trieb⸗
werkes folgende Abmessungen und Gewichte:
em Welle von 80 um Durchmesfer ee Lic kg
3n „60 mm SS 88
1 Scheibe amn 9,28 m breit 2
3 Scheiben , 0,75m 916m das Stüdt 44
1 Kuppelung, 60 mm Bohrung 46
Von diesen Gewichten kommen auf die Lager von 80 mm Bohrung:
4m Welle von 80 mm Durchmesser . ,
13ßm „60 mm 44
1 Scheibe emn 0,25 m breit e
2 Scheiben 075mn 916 8
1 Kuppelung, 60 mm Bohrung u—————
in Summe 462 kg.