Full text: Anlage und Einrichtung von Fabriken

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Es handelt sich in erster Linie darum, alle von der elektrischen Lampe aus 
gehenden, insbesondere die nach oben gerichteten Strahlen durch geeignete 
Reflektoren in den Arbeitsräumen zusammenzuhalten und dieselben statt auf 
die Glasfenster auf die undurchsichtigen, weißen Flächen, die Decken und die 
Mauern zu leiten; damit sie von diesen nach allen Richtungen zurückge— 
worfen werden und ein zerstreutes Licht erzeugen, welches trotz seiner großen 
Helligkeit doch für das Auge angenehm ist. 
Die Beleuchtung mittels Glühlicht hat in der Anlage sehr viel mit 
der Gasbeleuchtung gemein und kann daher im allgemeinen in derselben 
Art und Weise wie diese angeordnet werden. 
Was die Heizung der Fabrikräumlichkeiten anlangt, so schließen 
die besonderen Verhältnisse, welche in diesen Anlagen obwalten, manche 
Heizungsarten aus, welche sonst in Wohngebäuden gebräuchlich. 
Offene Ofenheizung ist wegen der verarbeiteten Stoffe nur in den 
wenigsten Fabrikanlagen gestattet, fast nur in solchen, in denen Metalle ver— 
arbeitet werden. 
Luft- und Warmwasserheizung finden ebenfalls in Fabriken keine, 
oder doch nur eine ausnahmsweise Verwendung. 
Die zweckmäßigste Heizung für Fabrikräume, welche daher auch am 
weitesten verbreitet, ist die Dampfheizung, und zwar in der einfachsten 
Form, indem man den Dampf durch eine die zu heizenden Räume durch— 
ziehende Rohrleitung leitet. Der benutzte Dampf ist hierbei fast ausnahms— 
los der Abdampf der Betriebsdampfmaschine. Da bei diesen Heizanlagen 
die Heizrohre in unmittelbarer Verbindung mit der Dampfmaschine stehen, 
indem sie nur die Fortsetzung des Auspuffrohres bilden, so werden alle 
Widerstände, welche der Dampf beim Durchströmen der Heizrohre findet, 
auch auf die Dampfmaschine zurückwirken und zwar als schädliche Wider— 
stände, als ein Gegendruck, der der treibenden Dampfspannung im Dampf— 
cylinder entgegenwirkt. Um also die Ausnutzung der im Abdampf noch ent— 
haltenen Wärme zur Heizung der Fabrikräume nicht auf Kosten der Leistung 
der Betriebsdampfmaschine zu bewerkstelligen, ist bei solchen Anlagen zunächst 
darauf zu achten, daß die erwähnten Widerstände in der Heizrohrleitung 
möglichst gering ausfallen, wodurch bedingt wird, die Heizrohre möglichst 
weit, auf keinen Fall enger als das Auspuffrohr der Dampfmaschine zu 
machen, und außerdem Krümmungen, Abzweigungen u. s. w. möglichst zu 
umgehen. Aus diesen Gründen eignen sich Dampföfen für Dampfheizungen 
mit Abdampf nicht, da in denselben die Rohre nur eng, und häufige Um— 
biegungen vorkommen, so empfehlenswert diese Oefen in anderen Fällen, 
also bei Benutzung des frischen Kesseldampfes auch sein mögen
	        
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