Full text: Geschichte der neueren Philosophie

DIE NATUR. 87 
einem in drei die Ausdehnung im allgemeinen als ein Abstraktum, Körper als diese 
>genstande gar einzelne bestimmte beschränkte Ausdehnung. In Wirklichkeit aber ist 
r kein Betrüger überall, wo Ausdehnung ist, auch Substanz — das Nichts hat keine 
war nicht alles, Ausdehnung — und überall, wo Raum, auch Körper. Es giebt keinen 
Vernunft über unerfüllten Raum. Wenn wir ein Gefäß leer nennen, so meinen wir, 
Sinne erkennen daß die es füllenden Körper nicht wahrnehmbar seien; wäre es absolut 
tt verschiedene, leer, so würden seine Wände sich berühren. Wie gegen den leeren Raum, 
eden geformten so polemisiert Descartes gegen die Atome und gegen die Begrenztheit 
ınnigfache Em- der Welt: so wenig wie der Raum hat die Materie kleinste, nicht weiter 
ge so darstelle, teilbare Teile und die Ausdehnung der Welt ein Ende. Bei’der Gleich- 
Sinne, sie giebt setzung von Raum und Materie empfängt jener von dieser die Erfüllt- 
eit der Objekte, heit, diese von jenem die Unbegrenztheit nach innen (die endlose Teilbar- 
jensetzung aus keit) wie nach außen (die Schrankenlosigkeit) und die Gleichartigkeit in 
der besonders allen ihren Teilen (der Stoff des Himmels ist kein anderer als der der 
. gewissen Em- Erde, Prince. /7 22). Daher giebt es nicht verschiedene, sondern nur 
oloß denkender eine, homogene Materie und nur eine (unendliche) Welt. 
rbe, des Tons, Materie ist teilbare, gestaltbare, bewegliche Größe. Die Naturwissen- 
chen, denn ihr schaft braucht und darf keine anderen Prinzipien anwenden, als diese 
‚ann. von ihnen unbezweifelbar wahren Begriffe, aus denen alle Naturerscheinungen er- 
‚igenschaft aber klärt. werden können. Das wichtigste ist die Bewegung, von der alle 
ben sein würde: Mannigfaltigkeit der Gestalten abhängt. Das körperliche Sein war Aus- 
mittelst reinen dehnung, das körperliche Geschehen ist Bewegung. Definiert wird sie als 
nung, in dem, „die Überführung eines Körpers aus der Nachbarschaft der ihn unmittel- 
der Teilung, bar berührenden und als ruhend betrachteten Körper in diejenige anderer“. 
Diese These Die Entfernung der Körper ist gegenseitig, daher ist es willkürlich, den 
weifel verteidigt. einen als ruhend anzusehen. Außer der ihm eigentümlichen Bewegung 
Körper herge- hinsichtlich seiner nächsten Nachbarschaft kann ein Körper an sehr 
ıre Vermehrung vielen anderen Bewegungen teilnehmen, der auf Deck hin- und her- 
e Änderung der schreitende Seefahrer an der des Schiffes, der Wellen, der Erde. Die 
der Erweiterung gewöhnliche Auffassung irrt, wenn sie in der Bewegung eine Thätigkeit 
dringen fremder erblickt; da es Anstrengung kostet, nicht bloß ruhende Körper in Be- 
willt, wenn sich wegung zu setzen, sondern auch bewegte zur Ruhe zu bringen, so ist 
Daß die Poren klar, daß zur Bewegung nicht mehr Thätigkeit gehört als zur Ruhe. 
hrnehmbar sein Beide sind nur verschiedene Zustände des Körpers. Da es keinen leeren 
Bedenken, daß Raum giebt, so ergreift jede Bewegung einen ganzen Kreis von Körpern: 
h nicht Körper, A verdrängt B aus seinem Orte, dieser vertreibt C aus dem seinigen, 
schied; Attribut bis schließlich Z in den Ort eintritt, den A verlassen hat. 
;r unterscheiden Die letzte Ursache der Bewegung ist Gott. Er hat die Körper mit 
‚um nennen wir einem ursprünglichen Maße von Ruhe und Bewegung geschaffen und er- 
. hält, seiner Unveränderlichkeit gemäß, beständig die gleiche Quantität 
RE von Bewegung: sie bleibt im Weltganzen dieselbe, wenngleich sie sich 
fin dune a dche im in den einzelnen Körpern verändert. Fehlt doch den Körpern mit der 
Kraft, Bewegung zu erzeugen und zu vernichten, auch die, ihr Quantum
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.