Full text: Geschichte der neueren Philosophie

HTE, POIRET, BAYLE. 131 
egung von dem in 19 Bänden veröffentlichte) und durch die Wahrnehmung der Konse- 
irkt. Zum Be- quenzen, zu denen derselbe in Spinoza geführt hatte, abwendig gemacht. 
x zwischen dem Alles Erkennen ist ein Aufnehmen der Form des Gegenstandes. Des 
n. einem solchen Menschen Vollkommenheit ruht mehr auf seinen passiven Fähigkeiten 
ı der populären als auf der aktiven Vernunft, die sich mit bloßen Ideen, mit unwirklichen 
ja nicht einmal Schattenbildern beschäftigt; der Geist der Mathematik führt zum Fatalis- 
ıt. Die einzige mus, zur Freiheitsleugnung, Die ersteren dagegen stehen in direktem 
es, der (durch Verkehr mit der Realität, die Sinne mit den äußeren, materiellen Ob- 
und die Wahr- jekten, das Innerste des Gemüts, der Grund der Seele, die Intelligenz 
)jenn der Körper mit den geistigen Wahrheiten und mit Gott, dessen Existenz gewisser ist 
jer kann darum als die unserige. An der Entwickelung des höchsten Geistesvermögens 
sen müßte, wie ist der Mensch nicht unbeteiligt, er soll sich in aufrichtiger Demut der 
inisch Gebildete göttlichen Erleuchtung hingeben. In Unterordnung unter die leidende 
Tuskeln vorgeht; Intelligenz soll auch das äußere Vermögen, die aktive Vernunft, kultiviert 
wg sie doch bei werden, in demselben Maße wie die Haut Pflege verdient. Das Böse 
mn. Wir können besteht in dem Widersinn, daß das Geschöpf, welches ohne Gott nichts 
eren Arm hebt, ist, sich ein selbständiges Dasein zuschreibt. 
Zwischen den Begründern des Skepticismus und seinem genialsten 
leichsetzung mit Vertreter Bayle vermitteln die bereits (S. 45) genannten Le Vayer und 
h ihm das Uni- Huöt, von denen der letztere eine Kritik der cartesianischen Philosophie 
sum sei, daß er 1689, außerdem einen erst nach seinem Tode herausgekommenen Traktat 
ner unterlassen, über die Schwäche des menschlichen Geistes, geschrieben hat. Er wendet 
| der Welt der sich unter anderem gegen das Wahrheitskriterium der Evidenz, da es 
en Ausdehnung auch eine von der des Wahren nicht zu unterscheidende Evidenz des 
heit Gottes und Falschen gebe, sowie dagegen, daß Gott durch die Verleihung einer 
mn alles wirken- schwachen und blinden Vernunft zum Betrüger werde, denn er gebe 
faßt. Dennoch uns zugleich die Fähigkeit, die Trüglichkeit derselben zu erkennen. 
nus des Spinoza Über Hut: BARAcH 1862. 
für Einschrän- Als der letzte unter den von Descartes beeinflußten, aber über ihn 
Villen Gottes in hinausgehenden Männern sei der scharfsinnige Pierre Bayle (1647—1705, 
nen Ideenwelt) Professor in Sedan und Rotterdam; Werke 1725—1731)! genannt, der 
Entscheidende noch mehr als durch seine Flug- und Streitschriften durch die Monats- 
— da er den schrift Nouvelles de la republique des lettres seit 1684 und das zweibändige 
u einer Natur- Am 
Shls‘ ist mithin Über die echte, die oberflächliche und die falsche Bildun g, mit einer Einleitung 
über die wahre Methode 1692; Vorwort zu dem anonymen Werke: Glaube und Ver- 
t den wohlbe nunft (gegen Locke) 1707. Posthuma Poireti 1721, darin eine Lebensbeschreibung 
e Metaphysiker P. war in Metz geboren, studierte in Basel und Heidelberg, bekleidete 1672—76 ein, 
Pfarramt in Anweiler, lernte in Hamburg die Bourignon (+ 1680) kennen, deren steter 
janismus durch Begleiter er wurde, lebte nach ihrem Tode acht Jahre in Amsterdam und starb in 
lie er 1684 —86 Rhynsburg bei Leyden. Von ihm rührt der anonyme Nekrolog auf die Bourignon her, 
der 1685 in den Nouvelles de la veß. des lettres (lateinisch in G. ARNOLDs Kirchen- 
‚erst 1677, in den u, Ketzergeschichte, Teil 4) erschien. Über P. Erlanger Diss. v. FLEISCHER 1804. 
t Schriften) findet 1 Über Bayle: L. FEUERBACH 1838, 2. Aufl. 1844; EUCKEN in der Allgem, Zeitung 
> Ökonomie 1687; Beilage Nr. 251—2c2 vom 27. u. 28. Oktober 1801. 
nn *
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.