Full text: Geschichte der neueren Philosophie

THEORETISCHE PHILOSOPHIE ODER ERKENNTNISLEHRE. 135 
rd. von Schmerz 1679, wo er Premierminister geworden) zum Sekretär, beide Male verliert 
a vollbracht als er mit dessen Sturze sein Amt. Im Jahre 1668 geht Locke einige Monate 
uf tausend Ver- als Reisebegleiter nach Frankreich und Italien, die Jahre 1675—79 verlebt 
ıßere Handlung er in Montpellier und Paris. In Holland, wohin er 1683 dem flüchten- 
Motiv oder die den Shaftesbury gefolgt, bleibt er, nachdem jener gestorben, bis ihm 1689 
t, ist ein Laster, die Thronbesteigung Wilhelms von Oranien die Rückkehr nach England 
:t allein auf den ermöglicht. Ihm wird das Amt eines Kommissärs der Appellationen, 
nie gegen das später des Handels und der Plantagen (bis 1700) übertragen. Ein an- 
genehmer Lebensabend war ihm im Hause des mit einer Tochter des 
Philosophen Cudworth verheirateten Sir Masham in Oates (Essex) be- 
schieden, wo er am 28. Oktober 1704 gestorben ist. 
Das Hauptwerk, „Untersuchung über den menschlichen Verstand“, 
dessen Plan schon 1670 entstanden war, wurde, nachdem Le Clercs all- 
gemeine Bibliothek 1688 einen kurzen Auszug daraus in französischer 
ı des modernen Sprache gebracht hatte, 1689— 1690 veröffentlicht. (Neue Ausgabe von 
und im Occa- FRASER, Oxford 1894; deutsche Übersetzungen sind in KIRCHMANNS 
Vollendung er- Philos. Bibliothek und bei Reclam erschienen.) Der theoretischen Philo- 
die Grundsätze sophie gehören ferner an die beiden nachgelassenen Schriften: On fhe 
ıschaftlich, wie conduct of the understanding (sollte ursprünglich der vierten Auflage des 
/ernachlässigten Hauptwerkes einverleibt werden, die jedoch 1700 ohne dieses, wohl zu 
arisierende An- lang geratene, Kapitel erschien; deutsch von J. B. MEYER: Leitung des 
meinen Bildung Verstandes, 1883) und Zlements of natural philosophy. Zur Politik und 
das glücklicher Volkswirtschaft lieferte Locke die Zwo freatises on government 1690 und drei 
der tauglichste Abhandlungen zur Münzreform 1692—05. 1689—1692 erschienen drei 
emen abholden Briefe über Toleranz. Es folgten Some thoughts on education 1693 
der Rationalist (deutsch von E. v. SALLWÜRCK 1883, 2. Aufl. 1897) und Z%e reasonableness 
ik verachtet, so of christianıty 1695. Die sämtlichen Werke erschienen zum ersten Male 
ft die Vernunft, 1714, in 9 Bänden 1853, die philosophischen (von St. JoHn) sind 
ntnis weiter ist, in die Sammlung Bohn’s Standard Library aufgenommen worden 
rm ihren Inhalt (1867—1868). 
en. Der Nach- Über Lockes Leben haben Lord KInG 1829, Fox BoUurRnE 1876 und ED. FECHTNER 
ends die Nach- Stuttg, 1897, über seine Lehre E. SCHÄRER 1860 geschrieben. Über L, den Vor- 
lehrte fast ‚aus- läufer Kants handelt DROBISCH in der Zeitschrift für exakte Philos. 1861, eine Ver- 
gleichung der Lockeschen Erkenntnislehre mit der Leibnizischen Kritik geben HARTEN- 
u STEIN 1865 und v. BENOIT (Preisschrift) 1869, eine Darstellung seiner Substanzenlehre 
m unweit Bristol DE FRIES 1879, eine Zusammenstellung und Untersuchung seiner Logik ED. MARTINAK 
ıturwissenschaft (1887 und) 1894. VICTOR Covusıns Philosophie de Locke hat sechs Auflagen erlebt. 
en Schriften des Vergl. auch TH. FOoWLER, Zocke 1880; A. C, FRASER, Locke (in Blackwooa’s Philos. 
4), lernt er,nach DE 1890; E. MATTIESEN y Über philosophische Kritik Pl Locke und Berkeley, 
on Shaftesbury, ET Den Dorpat 1897. W. P. SCHUMANN, Unendlichkeitsbegriff bei 
Erzieher seines U 
sein Haus 'auf- l. Theoretische Philosophie oder Erkenntnislehre. 
°n sich eng ver- Die Erkenntnistheorie des Locke steht unter einem zwiefachen 
yrdkanzler, und Impulse, dem einheimischen des baconischen Empirismus und dem
	        
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