CONDILLAC, 213
ch Umstellung Entstehung des Wahrnehmens, Reflektierens, Erkennens und Wollens,
— war durch sowie dem Verhältnis zwischen dem äußeren Sinn, dem inneren Sinn
‚en Ideen wie und dem kombinierenden: Verstande, die er als getrennte Quellen, jene
ophie, Lockes der einfachen, diesen der komplexen Vorstellungen behandelte, kurz, der
ralphilosophie ersten Handlung der Seele nachzuforschen. Berkeley hatte das richtige
).. Dieselben Gefühl, daß hier eine Vereinfachung einzutreten habe; indem er jedoch
rmöglichen es irrigerweise die äußere Wahrnehmung auf die innere reduzierte, ge-
en und durch Jangte er zu der absurden Konsequenz der Leugnung der Außenwelt.
e (Gott, Frei- Der richtige Weg ist der — bereits von dem Bischof von Cork Peter
aachen. : Seine Brown (+ 1735; Verfahren, Ausdehnung und Grenzen des menschlichen
2.‘ Die wahre Verstandes, 1729) eingeschlagene — umgekehrte: Verstand und Reflexion
aan Gott liebt müssen auf die Sensation zurückgeführt werden, Alle psychischen
‘ht und nach- Thätigkeiten sind umgeformte Empfindungen. Die Seele hat
ndiges, daß es nur eine ursprüngliche Fähigkeit, die des Empfindens; die übrigen,
lieselbe Moral die theoretischen wie die praktischen, sind sämtlich erworben, d. h. sie
schlimmer als haben sich‘ allmählich aus jener entwickelt. Condillac verhält sich zu
ssen Unthaten Locke ähnlich wie Fichte zu Kant; dort wird der Übergang durch Brown,
hten, war ihm hier durch Reinhold vermittelt. Beide krönen das Lehrgebäude des
mit Vernunft- Vorgängers durch eine einigende Spitze, beide fordern und geben eine
ınd die Geist- genetische Psychologie, welche alle geistigen Funktionen von der Sinnes-
nd hönischem empfindung und dem Gefühl der Lust und Unlust bis hinauf zur Ver-
in moralisches standeserkenntnis und zum sittlichen Willen aus einer einzigen Grund-
ung. Bekannt kraft der Seele entstehen läßt. Aber sachlich wie formell besteht ein
ıden; aber die gewaltiger Unterschied zwischen den verwandten Unternehmungen, ent-
ert. Die Un- sprechend dem Unterschiede zwischen dem Empirismus Lockes und dem
‘her Schwierig- Idealismus Kants. Bei Condillac fehlt der Zweckbegriff gänzlich, der bei
; der Willens- Fichte wie bei Leibniz die Entwickelung beherrscht; für die Wissenschafts-
‚erhält er sich lehre und die Monadologie ist das zeitlich Erste, die Empfindung, nur
;he Wandlung der Beginn, nicht das Wesen der Seelenthätigkeit, während Condillac
_ von Lissabon zwischen Anfang und Grund keinen Unterschied macht, sondern aus-
; selber gehul- drücklich Z7/uczpe mit commencement identisch setzt. Bei Fichte und Leibniz
ist die Empfindung ein unreifes Denken, bei Condillac das Denken ein
verfeinertes Empfinden. Jene lehren einen teleologischen, dieser einen
nus. mechanischen Monodynamismus. Außerdem nimmt es die Wissenschafts-
lehre mit der Ableitung der einzelnen Seelenthätigkeiten aus der Urkraft
assenden Her- sehr ernst, während sich Condillac seine Aufgabe außerordentlich leicht
andier Denler ht. Für seine Art, die Unterschied verwi h tatt si -
Ber. durch die en x Dies jede A verwisc en nein Sie mer
ären, sind sehr bezeichnend die in ermüdender Eintönigkeit wieder-
Sch durchaus kehrenden Redensarten: Gedächtnis ist „nichts als“ modifizierte Empfindung,
iR zur ‚Ersten Vergleichen. und gleichzeitig auf zwei Ideen achten ist „die nämliche
ler. Verwerfung Sache“, die Empfindung „wird allmählich“ Vergleichung und Urteil, die
ıterlassen, der Reflexion. ist „in ihrem Ursprunge“ die Aufmerksamkeit selbst, Sprechen,
Denken und Allgemeinbegriffe bilden ist „im Grunde‘ dasselbe“, die