Full text: Geschichte der neueren Philosophie

CONDILLAC, 215 
ns, Verstand Darstellungen und auf JOHNSONS Übersetzung der Abhandlung über die 
Empfindungen (1870, Philos, Bibl.) verwiesen werden. Beispielshalber 
; stammt von hier nur die hauptsächlichsten von den genetischen Definitionen. 
nung für alle Perzeption.(Eindruck, Wahrnehmung) und Bewußtsein sind dieselbe 
halten. Des- Sache unter zwei Namen. Die lebhafte Empfindung, bei der die Seele 
Empfindung „ganz dabei“ ist, wird Aufmerksamkeit, ohne daß es der Annahme 
er „teilbaren‘“ noch eines besonderen Vermögens in der Seele bedürfte; diese wird 
egenüber und durch ‘ihre zurückhaltende Wirkung auf die Empfindung Gedächtnis. 
’eranlassung“, Doppelte Aufmerksamkeit — auf die neue Empfindung und auf die 
igkeit ausübe. zurückgebliebene Spur der früheren — ist Vergleichung, das Gewahr- 
eidenschaften werden einer Beziehung (Ähnlichkeit oder Verschiedenheit) zweier Ideen 
‚zen Tendenz Urteil, das durch willkürliche Wortzeichen unterstützte Abtrennen einer 
daß die Lust Vorstellung von einer anderen, die mit ihr in natürlicher Verbindung 
Ebensowenig steht, Abstraktion, eine Reihe von Urteilen Reflexion, die Gesamt- 
In. Von Gott heit der inneren Vorgänge, das, worin die Vorstellungen aufeinander 
eit verdanken folgen, das Ich oder die Person. Alle Wahrheiten betreffen Verhältnisse 
ren Anfängen zwischen Ideen. Die Tastvorstellung der Solidität gewöhnt uns daran, 
senschaft und auch die Empfindungen anderer Sinne nach außen zu beziehen, sie 
ıß er uns das dorthin zu versetzen, wo sie nicht sind; daraus entspringt die Idee 
nnen gewährt unseres Leibes, der äußeren Gegenstände und des Raumes. Nehmen 
t des Wissens wir mehrere nach außen. projizierte Qualitäten zusammen wahr, so legen 
wir ihnen ein Substrat unter — die Substanz, von der wir wissen, daß, 
nnerung, Ver- aber nicht, was sie ist. Kraft nennen wir die unbekannte, aber ohne 
is sind nichts Zweifel existierende Ursache der Bewegung. 
n die Affekte, Es giebt keine gleichgültigen Seelenzustände, jede Empfindung führt 
Verlangens; Lust oder Unlust bei sich. Freude und Schmerz sind das bestimmende 
e Empfindung Gesetz für das Agieren unserer Fähigkeiten. Bei angenehmen Empfin- 
Seelenlebens. dungen verweilt die Seele länger, ohne Interesse würden die Ideen wie 
ner Statue, in Schatten vorüberschwinden. Erinnerung früherer Eindrücke, bei denen 
niedrigste, der wir uns wohler fühlten als jetzt, ist Bedürfnis; aus diesem entsteht die 
ch die Wahr- Begierde (desir), weiterhin die Affekte der Liebe, des Hasses, der 
ı Qualität, die Hoffnung, der Furcht und des Erstaunens, endlich der Wille als ein 
findungen aus unbedingtes und mit dem Gedanken seiner Erfüllbarkeit begleitetes Ver- 
Außenwelt er- langen. Alle Neigungen, die schlimmen wie die sittlichen, stammen aus 
ıstände, Arten der Selbstliebe. Die Prädikate „gut“ und „schön“ bezeichnen die uns 
sich selbst für Lust gewährenden Eigenschaften der Dinge, das erste das, was dem 
det Condillac Geruch und Geschmack (und den Leidenschaften) schmeichelt, das zweite 
‚gg (Erinnerung das, was dem Gesicht, Gehör und Gefühl (und dem Geiste) gefällt. 
stellung eines Moralität ist Konformität unserer Handlungen mit Gesetzen, welche die 
etzteren Sinne Menschen nach Übereinkunft mit wechselseitiger Verpflichtung festgesetzt 
‚ugleich Ideen. haben, So wird das Gute, das anfangs nur der Diener der Leidenschaften 
iches psycho- war, zu ihrem Herrn. — Die Überlegenheit des Menschen über das Tier 
ausführlichere beruht auf der größeren Vollkommenheit seines Tastsinnes, der größeren
	        
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