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Denkliche als Bestimmung oder Folge gegeben ist. Dasjenige Wirkliche, reale Ent
durch dessen Aufhebung alle Möglichkeit aufgehoben. sein würde, ist Schulden,
schlechterdings notwendig. Es existiert demnach ein schlechthin notwendiges beide Bes
Wesen als letzter Realgrund aller Möglichkeit, dasselbe ist einig, einfach, parallel di
unveränderlich, ewig, das allerrealste Wesen und Geist. — Die Preis- taucht das
schrift „Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der Etwas is{i
natürlichen Theologie und der Moral“ (1764 erschienen) zieht eine scharfe — höchst :
Grenzlinie zwischen mathematischer und metaphysischer Erkenntnis und Erhabenen
warnt die Philosophie vor der schädlichen Nachahmung der geometrischen herzigen TI
Methode, statt deren sie sich vielmehr dasjenige Verfahren zum Vorbild haft sittlick
nehmen! solle,. welches Newton in die Naturwissenschaft eingeführt habe. Mit de
Den Gegenstand der Mathematik macht die Größe aus, den der eines Geis
Philosophie bilden Qualitäten; jener ist leicht und einfach, dieser welche ihr
schwer und verwickelt: wieviel faßlicher ist der Begriff der Trillion als auf die ve
die philosophische Idee der Freiheit, welche die Weltweisen bis jetzt reicht die
noch nicht haben verständlich machen können. In der Mathematik wird Aufgabe €
das Allgemeine unter den Zeichen z% concreto, in der Philosophie durch sich Kant
die Zeichen z% aöbstracto betrachtet, jene entwirft ihr Objekt in sinnlicher Erörterung
Anschauung, dieser wird das ihrige gegeben, und zwar als verworrener früh und ;
Begriff, der zergliedert sein will. Somit darf wohl die Mathematik mit schäftigt, 1
Definitionen ‚anfangen, da der Begriff, dem die Erklärung gilt, allererst der zuerst
durch die Definition entspringt, während die Philosophie die ihrigen erst die neue I
suchen muß: in jener ist. die Definition‘ das Erste, in dieser fast jeder- dentlichen
zeit das Letzte; dort wird synthetisch, ‚hier analytisch verfahren. Das und Prinzi]
Geschäft der Mathematik ist, klare und sichere Begriffe von Größen: zu Übersetzur
verknüpfen und’ zu vergleichen, um hieraus Folgerungen zu ziehen; 1799), welc
das der Weltweisheit, als verworren gegebene Begriffe zu zergliedern, vorgetrageı
sie ausführlich und bestimmt zu machen. Zu Ungunsten der letzteren des Versta
kommt noch hinzu, daß jene nur wenige, diese ungemein viele unauf- den Ideen
lösliche Begriffe und unerweisliche Sätze hat. „Die philosophischen Er- mehrjährig
kenntnisse .... sind wie die Meteore, deren Glanz nichts für ihre Dauer senstbilis aı
verspricht. Sie verschwinden, aber die Mathematik bleibt. Die Meta- der Dinge
physik ist ohne Zweifel die schwerste unter allen menschlichen Einsichten, fasser den
allein es ist noch niemals ‚eine geschrieben worden“; denn man darf verlassen. ı
nicht so gutmütig sein, alles „Weltweisheit zu nennen, was in den Büchern VECAUX E€ESSA
steht, welche diesen Titel führen“. In dem Schlußparagraphen über die hat, zu de:
ersten Gründe der Moral blickt durch den Schleier der englischen Theorie der Richtu
vom moralischen Gefühl bereits das strenge Antlitz des kategorischen des Verlau
Imperativs hindurch. Der „Versuch, den Begriff der negativen Größen überdies n
in die Weltweisheit einzuführen“. 1763 unterscheidet — gegen Crusius —
von derlogischen Entgegensetzung, dem Widerspruche oder der bloßen Neu
Verneinung (@ und %on-a, Lust und Abwesenheit von Lust, Vermögen Unterschiede
und Mangel an Vermögen) die auf bloß logischem Wege nicht erklärbare Schriften.
KANT