IDENTITÄTSSYSTEM. FREIHEITSLEHRE, 391
ber so, daß der beiden Erscheinungsweisen des Absoluten, der Natur und des
ußtsein, An- Geistes, ausgehen, neigt doch Spinoza: dazu, das Denken in Abhängig-
ndliche‘ und keit von der Ausdehnung zu setzen (die Seele stellt vor, was der Leib
rteil, Schluß, ist), während umgekehrt bei Schelling die Fichtesche Überordnung des
;hen; in ‚der Geistes nachwirkt (Staat und Kunst stehen der absoluten Identität
reift) ist das näher als der Organismus, obwohl den Grundsätzen nach in diesem
; Anschauen die größtmögliche Annäherung an das Gleichgewicht des Reellen und
s Erkennen. Ideellen ebenso sehr erreicht ist wie in jenen). Der zweite Unterschied
cht aus, für liegt darin, daß die Idee der Entwickelung bei Spinoza ganz fehlt, bei
itze ausgeht, Schelling alles beherrscht. Man wird an Lessing und Herder erinnert,
ruchs keine die gleichfalls spinozistische und leibnizische Elemente zu verbinden
ren Wissen- suchten.
;ntsprechend IIIa. Freiheitslehre.
Organismus.
Jie Vernunft, Das Identitätssystem hatte. mit Spinoza zwei Welten geschieden, die
Tr des Abso- reale der absoluten Identität und die Scheinwelt der verschiedenen und
veränderlichen Einzeldinge; es hatte die letztere auf die erstere als
ing in seiner ihren Grund zurückgeführt, aber nicht aus ihr abgeleitet. Woher die
kademischen Imagination, die uns statt des Einen und Wandellosen das Viele und
si Die Aks- Wechselnde zeigt? Woher die Unvollkommenheit des Endlichen, woher
) besonderen das Böse? Der Pantheismus des Spinoza ist unzertrennlich mit dem
beren Fakul- Determinismus verknüpft, der das Böse leugnet aber nicht erklärt. Das
ywissenschaft Böse und die Endlichkeit wollen nicht verneint, sondern erklärt, und
Sechtswissen- zwar ohne Preisgebung des Pantheismus erklärt werden. Woraus? Aus
an: Oder: dem dem Absoluten, denn außer dem Absoluten ist nichts. Wie ist die pan-
gen. philoso- theistische Lehre vom Absoluten umzugestalten, damit aus ihr die That-
‚Besonders sache des Bösen und die Sonderexistenz des Endlichen verständlich
3 Theologie. werde? Dieser Aufgabe sind die „Untersuchungen über das Wesen der
- Natur, die menschlichen Freiheit“ (in den Philosophischen Schriften Band I 1809;
griechischen, womit zu vergl. das Denkmal Jacobis 1812 und die Antwort an Eschen-
‚on. Schelling mayer 1813) gewidmet.
hte, die der Schon im „Bruno“ taucht gelegentlich das Problem auf, warum es
‚igion, nicht nicht bei der uranfänglichen unendlichen Einheit des Absoluten bleibe,
des: Christen: warum das Endliche sich vom identischen Urgrunde losreiße, Die Mög-
x-Gottes; die lichkeit der Absonderung, wird geantwortet, liegt darin, daß das Endliche
verstehen ist. zwar reell gleich dem Unendlichen, doch ideell von ihm verschieden ‚ist;
An ‘die Bibel, die Wirklichkeit des Heraustretens aber liegt in dem nicht ableitbaren
weitem nicht eigenen Willen des Endlichen, Nachdem dann Eschenmayer! (Die
dürftigen In- Philosophie in ihrem UÜbergange zur Nichtphilosophie 1803) den Her-
vorgang der Ideen aus der Gottheit als ein dem Denken undurchdring-
& mit Seinem liches Geheimnis bezeichnet hatte, angesichts dessen. die Philosophie dem
erschiede ins 1 K. Ad. Eschenmayer war zuerst Arzt, dann 1811—1836 Professor der Philo-
schschätzung sophie in Tübingen und starb 1852 in Kirchheim unter Teck,