PHILOSOPHIE DER MYTHOLOGIE UND OÖFFENBARUNG, 305
;n Momente war nur rationale, d. h. negative Philosophie, zu der als zweiter Teil
elben. . Die eine positive oder Existentialphilosophie hinzutreten muß, die nicht
nnt er In- wie jene zum höchsten Prinzip, zu Gott, aufsteigt, sondern von dieser
gene, wert- obersten Idee ausgeht und ihre Wirklichkeit nachweist.
ntität oder Bei dem unfruchtbaren Inhalte und der geringen Wirkung dieser
vorhanden, Phase des Schellingschen Denkens! müssen kurze Andeutungen genügen.
ır und Licht Es wird zuerst die Lehre von den göttlichen Potenzen und von der
eins werden Schöpfung in veränderter Form wiederholt, sodann eine Philosophie der
wickele, In Religionsgeschichte als einer im menschlichen Bewußtsein vor sich gehen-
‚alismus und den Widerspiegelung des theogonischen Prozesses gegeben.
den und die Die Potenzen heißen jetzt das unendliche Seinkönnen (ruhender
Zegriffen der Wille, Subjekt), das reine Sein (potenzloses Sein, Objekt) und der von
n zu heben. den Einseitigkeiten des bloßen Könnens und des bloßen Seins freie, seiner
: — persön- selbst mächtige Geist (Subjekt-Objekt); dazu kommt noch — nicht als
nn Gegensatz viertes, sondern als das, was die drei Prädikate hat und in jedem ganz
r mystischen ist — das eigentliche Absolute als Ursache und Träger jener Attribute.
las Absolute Die anfängliche Einheit der drei Gestalten löst sich, indem die erste sich
sch zum So- aus dem Zustande der bloßen Potenz erhebt und sich dem rein Seienden
nenwelt eine entzieht, um für sich zu sein; die Spannung pflanzt sich auf die beiden
Realität. zu- anderen fort: die zweite tritt nun aus der Selbstlosigkeit heraus, unterwirft
°he Verände- die erste und führt damit die dritte zur Einheit zurück, Bei der Schöp-
verbarg, war fung verhalten sich die drei Potenzen als das unbegrenzte Seinkönnende,
nden Begriffe. das grenzesetzende Seinmüssen und das Seinsollende, oder wirken als
ı, Geschehen materiale, formale und finale Ursache, alle einheitlich zusammengehalten
las Wirkliche, durch die Seele. Erst am Ende der Schöpfung sind sie zu Persönlich-
zeichnet teils keiten geworden. Der Mensch, in dem die Potenzen zur Ruhe kommen,
nt desselben. kann ihre Einheit wieder trennen; sein Sündenfall ruft eine neue Spannung
indeutig fest- hervor und dadurch wird die Welt zu einer außergöttlichen. Die Ge-
schichte, der Prozeß der fortschreitenden Versöhnung der gottentfremde-
ten Welt mit Gott, durchläuft die zwei Perioden des Heidentums, in der
PUDE. die zweite Person als natürliche Potenz, und des Christentums, in.der
sie mit Freiheit wirkt. In ihrer Betrachtung wird die positive Philo-
. Philosophie sophie zur „Philosophie der Mythologie und Offenbarung“. Die unwider-
m Was (guid stehliche Gewalt der mythologischen Vorstellungen erklärt sich daraus,
unterscheiden, daß die Götter nicht ersonnene Gebilde, sondern reale Mächte sind,
‚ aber an das nämlich jene Potenzen, welche die Substanz des menschlichen Bewußtseins
ophie erkennt bilden.
iten (das nicht -
he. Sie kann 1 Über die in den vier Bänden der zweiten Abteilung der Werke veröffentlichte
‚setzen gehor- negative und positive Philosophie Schellings vergl. KARL GRoos, Die reine Vernunft-
1. Hegel hat KO systematische Darstellung yon Scheilings negativer Philos, 1850;
. ONSTANTIN FRANTZ, Schellings positive Philos., 3 Teile 1879—1880. ED. v.
ignoriert, hat HARTMANN, Ges. Studien und Aufsätze 1876, S. 650f, AD. PLANCK, Schellings nach-
lentitätssystem gelassene Werke 1858. Ferner die S. 379 angeführte Abhandlung von HEYDER.