Full text: Geschichte der neueren Philosophie

DIE HALBKANTIANER. 427 
jhie, die, als indischen Religion und (wie bei Beneke) dem Sensualismus der Engländer 
nftigkeit jener und Franzosen. Der Parallelismus, der zwischen den Hauptvertretern 
gen, sondern der idealistischen Schule und den Anführern der Opposition besteht, 
ang mit der kann nur flüchtig: angedeutet werden, Die Erkenntnis- und Glaubens- 
ynis und Aus- theorie des Fries ist das empiristische Seitenstück zur Fichteschen 
gen Bildungs- Wissenschaftslehre. Schopenhauer hat in seiner Willens- und Ideenlehre, 
eife gediehen seiner anschauungskräftigen und phantasievollen Auffassung von Natur 
»inbrechenden und Kunst, überhaupt seiner ästhetisierenden, der methodischen Fesseln 
sich gern. entledigenden Art.zu philosophieren so viel Verwandtschaft- 
liches mit Schelling, daß sein System von manchen geradezu als ein 
Ausläufer der Naturphilosophie behandelt wird. Zwischen Herbart und 
Hegel spannt sich der Gegensatz um so straffer, als sie einig sind im 
Vertrauen auf die Macht des Begriffs. Der auffallendste Vergleichspunkt 
zwischen der Metaphysik beider Denker ist die Bedeutung, welche bei 
ihnen der Widerspruch als das treibende Moment der philosophischen 
ismus: Gedankenbewegung erhält. Der Gegensatz, in welchen sich Schleier- 
macher zu der intellektualistischen Religionsauffassung Hegels stellt, hat 
HArRmMsS bewogen, auch diesem in der Reihe der Opponenten einen 
ıtierte. idealis- Platz anzuweisen. Wir beginnen nach. chronologischer Ordnung mit 
eine dreifache dem Feldzuge, den Fries unter der Fahne des Anthropologismus gegen 
Methode der den Hauptstamm der Kantischen Schule eröffnet hat, 
schen Bestim- 
Jaseins, Fries I. Der Psychologismus: Fries und Beneke. 
sinnlichen für 
logie gründen, Jacob Friedrich Fries (1773—1843), geboren im Barby, erzogen 
einen. Plura- in der Brüdergemeinde, studierte in Leipzig und Jena, wo er sich 1801 
Ge! Seins ent- habilitierte, war 1805—1816 Professor in Heidelberg, von da an bis zu 
er der Welt seinem Tode in Jena. Sein Hauptwerk ist die dreibändige „neue Kritik 
nander haben der Vernunft“ 1807 (II. Aufl. 1828 f.), weicher, die Streitschrift „Rein- 
3. sie ‚sich ‚alle hold, Fichte und Schelling“ 1803 und „Wissen, Glaube und Ahndung“ 
rhebers besser 1805 vorherging. In dem Streite zwischen Jacobi und Schelling hat er 
rühmen, als für den ersteren Partei ergriffen. (Von deutscher Philosophie, Art und 
5n hierin nicht Kunst 1812.) Außerdem verfaßte er. ein Handbuch der psychischen 
gegründetere Anthropologie 1821 (II. Aufl. 1837 f.), Lehrbücher der Logik, Metaphysik, 
te Fortbildner mathematischen Naturphilosophie, Ethik und Religionsphilosophie, 
Männern der eine Geschichte der Philosophie 1837—40 und einen philosophischen 
tianer adop- Roman: Julius und Evagoras oder die Schönheit der Seele 1822. Über 
erscheint, als Fries H£nKE 1867. 
bestimmt ab- Fries adoptiert und popularisiert die Kantischen Resultate mit Ver- 
ent beimischt. werfung der Kantischen Methode. Mit Reinhold und Fichte ist das 
3nsphilosophie „transzendentale Vorurteil“ in die Philosophie eingedrungen und Kant 
niz und der selbst hat diese Wendung verschuldet durch sein Bemühen, alles zu be- 
auer aus der weisen. Daß es apriorische Erkenntnisformen giebt, konnte nicht. auf
	        
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