Full text: Geschichte der neueren Philosophie

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seine .Erinnerbarkeit (seine Fortdauer im Unbewußten) und seine Zer- sich s 
gehbarkeit an den Skalen der Größe, der Farbe u. s. w. Das Bewußt- ein: au 
sein aber, das ihm mit dem Ich oder Selbst zusammenfällt, behandelt unphilc 
er als Voraussetzung aller Vorstellungen, nicht als deren Ergebnis: es ist von ih 
ursprüngliche Thätigkeit. Das Wesen des Bewußtseins erläutert er durch macher 
den Begriff der Aufmerksamkeit, charakterisiert beide als „Fragethätigkeit“ an die 
und verfolgt sie durch ihre verschiedenen Grade vom Erwarten durch 
das Beobachten bis zum Überlegen. Das Lauschen und Spähen des 
Jägers, der auf der Lauer liegt, ist nur eine Verlängerung desselben Be- 
wußtseins, das alle minder aufregenden Vorstellungen begleitet. Das De 
Wesentliche der bewußten oder Fragethätigkeit ist das Oszillieren zwischen sition. i 
Ja und Nein. Sobald die Disjunktion durch ein Ja entschieden wird, rats zu 
geht die zu Grunde liegende, im Zustande des Bewußtseins gehemmte Philoso: 
Begierde in Thätigkeit über. ‚Alles Bewußtsein gründet sich auf Interesse, bezog. 
es ist seinem Ursprung nach „Triebhemmung“. „Die Richtung des Triebes Schellin 
auf eine erst in Zukunft zu erwartende Anschauung heißt Bewußtsein.“ dem Ic 
Die Rangstufe eines Wesens hängt von seiner Überlegungsfähigkeit ab: Steiger 
es steht um so höher, je größer der Umfang seiner Aufmerksamkeit in Gött 
ist und je geringere Reize hinreichen, sie in Bewegung zu setzen, a er] 
Der Trieb — er ist der Grundbegriff der Fortlageschen Psychologie, später | 
so wie bei Fichte der Wille, bei Herbart die Vorstellung‘ — besteht in Gött 
aus einem Vorstellungs- und einem Gefühlsfaktor. Lust -}— Strebebild Stelle 
== Trieb. Schrifte) 
Seinen metaphysischen Überzeugungen nach, denen er u. a, in und Gr 
seiner „Darstellung und Kritik’ der Beweise fürs Dasein Gottes“ 1840 begriffe1 
Ausdruck gegeben, gehört Fortlage zu den Identitätsphilosophen. An- stellung 
fänglich in Hegelschem Fahrwasser sich bewegend, erkannte er bald, herausg: 
daß die Wurzeln der Identitätslehre bis in die Kantisch-Fichtesche Bänden 
Philosophie zurücklaufen, mit welcher das System der absoluten Wahrheit zehnter 
ins Leben getreten sei. Er wurde ein Anhänger der Wissenschafts- neue, ch 
lehre, deren auf deduktivem Wege gewonnene Resultate er durch die erschein 
psychologische Erfahrung induktiv bestätigt findet. Die Seelenlehre ist gediehe1 
die empirische Probe auf die metaphysische Rechnung der Wissenschafts- 
ljehre. Hinsichtlich‘ des Absoluten ist Fortlage mit Krause, dem jüngeren va 
Fichte, Ulrici u. s. w. einverstanden und bezeichnet seinen Standpunkt on Ce 
als transzendenten Pantheismus, wonach alles Gute, Hohe, Wert- (Bd. 1X, 
volle in der Welt göttlicher Natur, die menschliche Vernunft mit der  Käch den 
göttlichen wesensgleich - (etwas Höheres als Vernunft kann es nicht Nr. 24 un 
geben), ‚die Gottheit das absolute Ich Fichtes ist, welches die em- Fortlage 
pirischen Iche als Organe benutzt, in den Individuen denkt und will, NE zustim: 
so ‚weit sie Wahres denken und Gutes wollen, aber zugleich als Allge- rar 
meinsubjekt über sie hinausragt. Giebt man, wie Hegel gethan, den dem "verg! 
transzendenten Pantheismus preis zu Gunsten der Immanenz, so stellen 1883, Hei
	        
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