METAPHYSIK: DAS SEIN. 441
‚eränderliche kennen, Das Sein enthält, wie Kant richtig gesehen, nichts Qualitatives;
terhaltung es/ist absolute Position. Wer da sagt, ein Gegenstand sei, drückt
Widerstand damit aus, daß es bei der einfachen Setzung sein Bewenden haben
ihm ist das solle; worin eingeschlossen liegt, daß er nichts Abhängiges, Relatives oder
er Dinge zu Negatives sei. (Jede Verneinung ist etwas Relatives, bezieht sich auf eine
wischen den vorhergegangene Setzung, die durch sie aufgehoben werden soll.) Das
;s sich selbst Seiende enthält außer dem Sein noch etwas mehr, eine Qualität; es
etwas dem besteht aus jener schlechthinigen Setzung und einem Was. Trennt man
n unser ver- dieses Was von dem Sein ab, so hat man ein „Bild“; mit dem Sein
wischen den verbunden giebt es ein Wesen oder ein Reales. Dieses Was der Dinge
An sich ist sind nicht ihre sinnlichen Eigenschaften, diese gehören vielmehr zur
lität, welche bloßen Erscheinung. Keine von ihnen giebt das an, was der Gegenstand,
Beziehungen ganz ruhig gelassen, für sich selbst ist. Sie hängen von zufälligen Um-
n Betrachter ständen ab, wären ohne diese gar nicht da — was ist Farbe im Dunkeln?
; ändert sich was Klang im luftleeren Raume? was im leeren Raume‘ die Schwere?
die verschie- was Schmelzbarkeit ohne Feuer? —, sind also samt und sonders relativ.
‚utlich unter- Da das Sein jegliche Negation ausschließt, so muß die Qualität des
ıchter in ein Seienden schlechthin einfach und unveränderlich sein, sie duldet
at im Gebiete keine Mannigfaltigkeit, keine Quantität, keinen Gradunterschied, kein
s Geschehen Werden; das alles wäre Verunreinigung des rein affırmativen oder
Terbarts Ver- positiven Charakters des Seins. Das Seiende ist unausgedehnt und
lierte Störun- ewig. Den Eleaten ist nachzurühmen, daß sie sich, getrieben von dem
erfahren hat, Bedürfnis, den Widersprüchen der Erfahrungswelt zu entgehen, des Be-
Teich ist der griffs des relations- und negationslosen Seins und der einfachen gegen-
Verdens und satzlosen Qualität des Seienden in voller Reinheit bemächtigt haben.
jesem Wege, Während sie jedoch das Seiende als Eines faßten, machten die Atomisten
den können. den Fortschritt, eine Vielheit von Realen anzunehmen. Aus dem
die Reaktion wahrhaft Einen wird nie Vieles, Vieles ist gegeben, also muß ein ur-
en Störenden sprünglich Vieles zu Grunde gelegt werden. Seinen eigenen Standpunkt
ickgeblieben; bezeichnet Herbart, da sich seine Realen durch ihre Eigenschaften, nicht
„ SO ist das durch quantitative Verhältnisse (Größe und Figur) unterscheiden, als
en. Herbart qualitativen Atomismus. Die Idealisten und Pantheisten machen einen
ahr als der falschen Gebrauch von dem allerdings in unserer Vernunft vorhandenen
ı Qualitäten) Streben nach Einheit, wenn sie behaupten, daß das wahre Sein nur
rische Schein Eines sein könne. Im Begriffe des Seins liegt gar nichts, was uns ver-
vie zwischen böte, das Seiende als Vieles zu denken; in der Erscheinung aber mit
ı Ansichten“ ihren vielen Dingen und vielen Eigenschaften liegen unabweisbare Gründe
n Störungen, vor, die uns dazu zwingen. Die wahre Wirklichkeit ist somit nach
hts sind als Herbart eine (zwar nicht unendliche!, aber sehr große) Vielheit von
übersinnlichen (unräumlichen und unzeitlichen) Realen oder nach Leib-
nz, der Ver- a Ganz im antiken Sinne heißt es bei Herbart (Lehrbuch zur Einl. in die Ph;,
s Seins, der S. 156): „Das Reale kann nicht unendlich sein, Unendlichkeit ist ein Prädikat für
rkeit zuzuer- Gedankendinge, mit deren Konstruktion wir niemals fertig. werden.‘