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(1813—1855) und Rasmus Nielsen (1809—1884, Religionsphilos. 1869), relig
welche dem spekulativen Idealismus einen strengen Dualismus des Wissens kom
und Glaubens entgegenstellten und ihrerseits von Georg Brandes (geb. 1842) gela
und Hans Bröchner (1820—1875) Widerspruch erfuhren. Unter den die
jüngeren Forschern stehen in ‚erster Reihe die Kopenhagener Professoren Die
Harald Höffding! (geb. 1843) und Kristian Kroman? (geb. 1840). — verr
Über die holländische Philosophie im XIX. Jahrhundert. hat G. v. mal
ANTAL eine Studie (Utrecht und Wittenberg 1888) veröffentlicht, womit weil
zu vergl. die Artikel von LAND in „Mind“ 1878 und von ROORDA im eine
10. /Bande der“ ZPhKr. 1843. Bis zur Mitte des Jahrhunderts be- an c
hauptet ein an die Alten, namentlich Platon, zum Teil: auch an. Hegel, haft
Krause und besonders Kant sich anlehnender Idealismus das Feld, vertreten wer«
durch Franz Hemsterhuis (1721—90, Werke, neue Ausgabe von wer(
MEvBOoM 1846—1850), die Philologen D. Wyttenbach (+ 1820; über und
ihn PranTL: W. als Gegner Kants, in den Sitzungsberichten der Münchener neb/
Akad. d. Wiss. 1877), und van Heusde (41839), die Kantianer van dari
Hemert (+ 1825) und Kinker (+ 1845), welcher letztere allmählich von Nac
der Vernunftkritik zur Identitätsphilosophie überging. Dann hat C. W. Pic
Opzoomer? (1821—02;, Professor in Utrecht), auf Baco, Mill und Comte (De:
fußend, aber in wichtigen Punkten über sie hinausgehend und dem Glau- Feh
ben neben dem Wissen ein gesondertes Gebiet anweisend, dem Empirismus und
Bahn gebrochen. Dem Apriorismus gegenüber sucht er nachzuweisen, van
daß die Erfahrung allgemeine und notwendige Erkenntnisse zu geben CC
vermöge, daß Raum, Zeit und Kausalität zusammen mit dem Inhalt em- Ers«
pfangen werden, daß auch die Mathematik sich auf Erfahrung gründe Bol}
und daß die Methode der Naturwissenschaften, insbesondere die Deduktion (E}
auf die Geisteswissenschaften angewandt werden müsse. Die Philosophie (Ko
des Geistes betrachtet den Menschen als Einzelwesen, in seinem Zu- SCLET
sanımensein mit anderen, in seinem Verhältnis zu einem höheren Wesen, Sau
in seiner Entwickelung; darnach spaltet sie sich in Psychologie (welche 188
Logik, Ästhetik und Ethologie umfaßt), Gesellschaftslehre, Religionslehre, von
und Philosophie der Geschichte. Im Mittelpunkt des Opzoomerschen ligic
Systems steht die Lehre von den fünf Quellen der Erkenntnis: Sinnes- und
empfindung, Gefühl der Lust und Unlust, Schönheits-, sittliches und
Moı
ı Höffding: Die Grundlagen der humanen Ethik 1876, deutsch 1880; Psycho- bei
logie in Umrissen 1882, deutsch von BENDIXEN 1887, 2. Aufl, 1893; Ethik 1887, an
deutsch von demselben 1888; Ethische Prinzipienlehre 1806. Siehe auch oben S. 13, phil
2251 und 490. leitt
2 Kroman: Unsere Naturerkenntnis, deutsch 1883; Kurzgefaßte Logik und Psy- Geg
chologie, deutsch von BENDIXEN 1890. -
3 Opzoomer: Die Methode der Wissenschaft, ein Handbuch der Logik, deutsch mül
von SCHWINDT 1852; Die Religion; deutsch von MooK 1860. Über ihn VAN DER 180
WvckK, ZPhKr. Bd. 106, 1895. 180