RÜCKBLICK. 549
oza und Leib- von neuem erobert werden müssen. Wir müssen den ethischen Idea-
;f der Parteien lismus, im Leben wie in der Wissenschaft, immer wieder „erwerben,
-obleme: welch um ihn zu besitzen“. Noch ist die Versöhnung des geschichtlichen und
»sis des Hume, des naturwissenschaftlichen, des christlichen und des modernen Geistes
ellem Apriori! nicht gelungen. Denn der angestammte Naturalismus der Neuzeit
:ive Spitze der hat sich nicht nur neben Fichte, Schelling und Hegel, mit kantischen
z — in einem Elementen verquickt, in der realistischen Metaphysik und der mecha-
ischen Reform nistischen Psychologie Herbarts und dem Systeme Schopenhauers als
em Nusprinzip Seitenströmung behauptet, sondern hat sich unter dem Eindrucke des
erneuten gewaltigen Aufschwunges der Naturwissenschaften gegen die
ohie bis herab Traditionen der idealistischen Schule abermals zuversichtlich erhoben,
ltnis zu seinen wenn auch kritisch gemäßigt und den praktischen Idealen wenigstens
zenntnistheore- das Dachkämmerchen des Glaubens gönnend. Die Überzeugung, daß
mus, indem er die Herrschaft des Neukantianismus ein Provisorium, stützt sich nicht
;re Erkenntnis) bloß auf die Wandelbarkeit alles Menschlichen. Die allgemeine und leb-
{ualismus den hafte Beschäftigung mit der Philosophie des großen Königsbergers läßt
‚iste aus (als der Hoffnung Raum, daß auch diejenigen Elemente derselben wiederum
m Geiste), der Beachtung und Würdigung finden werden, aus denen die Systeme der
‚ysik wird, als Idealisten als notwendige Konsequenzen hervorgegangen sind; wie sich
P zum Range denn bei vielen Neokriticisten der Gegenwart eine entschiedene Hin-
n Gebiete des neigung zu Fichte kundgiebt und sogar die lange gehegten Vorurteile
- des sittlichen gegen Hegel im Schwinden begriffen sind. Zu der Einsicht, daß die natu-
en Philosophie ralistisch-mechanische Auffassung (die neuerdings selbst innerhalb der Natur-
‚en des Geistes wissenschaft auf Gegnerschaft stößt) bestenfalls einen untergeordneten Teil
Cern derselben, der Wahrheit darstellt, wird sich die weitere gesellen, daß das Niedere nur
uten Wert der aus dem Höheren erklärt werden könne. Auch wird man mehr und mehr die
it, den intelli- idealistische Grundansicht ihrem ewigen Gehalte nach von der bestimmten
ergie, mit wel- Gestalt,welche ihr die konstruktiven Denker gegeben, zu unterscheiden lernen ;
:schlossenen mag diese berechtigten Angriffen erliegen, jener wird durch sie nicht getroffen.
ste der ihnen Die Erneuerung des Fichte-Hegelschen Idealismus mittelst
bewahrt, die einer Methode, welche den Anforderungen der Gegenwart
Philosophie durch engeren Anschluß an die Erfahrung, allseitige Verwer-
Herne Weltan- tung der Erträgnisse der Natur- und Geisteswissenschaften
dem spezifisch und durch strenzen und behutsamen Beweisgang gerecht
nso ablehnend wird, das scheint uns die Aufgabe der Zukunft. Das bedeutendste unter
ır griechischen den nachhegelschen Systemen, das Lotzesche, beweist, daß der natur-
t der Zukunft. wissenschaftliche Geist einer Versöhnung mit idealistischen Überzeugungen
che die Rich- über die höchsten Fragen nicht widerstrebt, die Achtung, die es allent-
; Janushauptes halben genießt, daß ein starkes Verlangen in der angegebenen Richtung
d der Histö- vorhanden ist. Wo aber ein tiefbegründetes Zeitbedürfnis sich regt,
er praktischen pflegt es auch die Kräfte zu wecken, die sich seinem Dienste weihen
ı werden dür- und dem Werke gewachsen sind,
Mächte immer