Full text: Geschichte der neueren Philosophie

© {ME, 49 
oses, einförmiges Nichts. erst dadurch, daß das Geschöpf den Fortschritt von der Finsternis zum 
at Gutes und Böses inne Lichte nicht mitmachen will, eigenwillig im Zornfeuer stehen bleibt, statt 
aft oder dem Guten ein bis zum Liebesfeuer durchzudringen. Damit wird, was in Gott eins war, 
kannt bliebe. Der theo- getrennt. Luzifer vergafft sich in die herbe Qualität (das centrum naturae 
erkenntnis Gottes und der oder die mafrıx) und will nicht in das Herz Gottes hineinwachsen; erst 
tur in sieben Momenten. durch solches Stehenbleiben wird das Reich des Grimms zur eigentlichen 
tt gegenstandsloser Wille, Hölle. Himmel und Hölle sind nicht jenseitige Zustände, sondern werden 
ohne bestimmtes Wollen. hier auf Erden erlebt: wer sich in Tierheit vergafft, statt sie zu beherr- 
der Hunger zum %Ichts schen, der steht im Zorne Gottes; wer aber die Selbstheit abthut, der 
darzustellen, und indem wohnt im Freudenreiche der Barmherzigkeit. Nur der glaubt wahrhaft, 
macht, spaltet er sich in der selbst Christus wird, in sich das wiederholt, was jener erduldet und 
dem sich der Vater an- erstritten hat. 
us dem Ungrund ist der Die Schöpfung der materiellen Welt ist eine Folge des Sündenfalls 
:inige Gott nur erst Ver- Luzifers. Die Beschreibung derselben, an der Hand der. mosaischen 
Aöglichen enthalten sind, Schöpfungsgeschichte, darf übergangen werden. _Desgleichen, als aus 
kommen, erst durch den früheren Mystikern bekannt, die Ansicht von der Erkenntnis: alles Wissen 
‚offenbaren Ungrund wird wird aus der Selbsterkenntnis geschöpft, unsere Bestimmung ist, aus uns 
lie Personen verhalten wie Gott und aus Gott die Welt zu begreifen. Der Mensch, dessen Leib, 
erde: oder Natur in Gott, Geist und Seele die irdische, siderische und himmlische Welt in sich 
\ in der göttlichen Natur faßt, ist eine Welt im Kleinen und zugleich ein Götterlein. 
er Naturgestalten: zuerst Niemand wird in Böhmes Spekulation unter der ungelenken Form 
> Qualität oder Qual, von und der üppig wuchernden Phantastik ein treuherziges Empfinden und 
eglichkeit als ausdehnende ein Denken von ungewöhnlicher Energie und Tiefe verkennen.. Sie hat 
War die erste haltend, in England und Frankreich (Louis Claude St. Martin, + 1804) Anhang 
in der bitteren Qualität gefunden und neuerdings in den Systemen Baaders und Schellings ihre 
it. (Kontraktion und Aus- Auferstehung gefeiert, 
mbarkeit.) Aus den drei 
Blitz hervor. Diese vierte 7. Die Begründung der modernen Physik, 
insternis das Licht empor- N 
. hervorringt: wie die drei Auf keinem Gebiete hat die Neuzeit so vollständig mit dem Über- 
h des Grimms bilden, so kommenen gebrochen, wie auf dem der Physik. Durch Keplers Gesetze 
Qualität heißt das Licht der Planetenbahnen und Galileis teleskopische Beobachtungen wird die 
tion der äußeren Belebung Richtigkeit der koppernikanischen Theorie erwiesen, durch Galileis Fall-, 
st das Prinzip der inneren Wurf- und Pendelgesetze die wissenschaftliche Bewegungslehre geschaffen; 
‚estaltende: die Leiblich- Astronomie und Mechanik bilden das Eingangsthor der exakten Physik: 
vie in ihrem Hause zu- Descartes wagt den Versuch einer umfassenden mechanischen Natur- 
erklärung. Damit ist ein gänzlich Neues da. An Vorläufern zwar hat 
A bittre Qualität) und das es nicht gefehlt. Schon Roger Baco (1214—04) hatte einer empirischen, 
it), geschieden durch das mathematisch fundierten Naturerkenntnis nachgetrachtet; der große Maler 
herzigkeit umschlägt, ver- Lionardo da Vinci (1452— 1 519; über ihn PRANIL 1585) hatte die 
in. Gott ist nicht Sünde, Prinzipien der Mechanik entdeckt, ohne jedoch auf die Arbeit der 
der Bewegung, und wird Zeitgenossen Einfluß zu gewinnen. Erst jenem Dreigestirn gelang es, die 
a n Schatten der Scholastik zu verscheuchen. Die Begriffe, mit denen die 
verklärt. Sünde entsteht Falckenberg, Neuere Philos. IV. Aufl. 
SOLL
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.