SPENCER, 5:59
U die egoistischen Gefühle und Handlungen sind ebenso unentbehrlich;
rt wie die altruistischen - natürlich und ursprünglich sind; die persönliche
tt Wohlfahrt hängt in weitem Umfange von der der Gesellschaft ab
ie and die letztere wiederum kann -nicht bestehen, wenn nicht jeder
N- zunächst ' für sich selbst. sorgt. Von der Zukunft dürfen wir eine
g vollkommene Harmonie zwischen ‚beiden erhoffen; solange die fort-
t. schreitende Anpassung des Einzelnen an, den gesellschaftlichen. Zu-
0- stand noch nicht vollendet ist, muß man sich mit‘ einem vorläufigen
hl Vertrage zwischen den streitenden Antrieben begnügen. Spencer
T- hofft sicher auf eine Zeit, wo. die Freude am Glücke anderer als
us der höchste Genuß geschätzt werden und die Fürsorge für ‚das Wohl
mn der Mitmenschen ‚ein tägliches Bedürfnis geworden sein wird. ‚Er
© schließt sein System ab mit der Erörterung der sozialen Tugenden der
S- Gerechtigkeit (jeder darf tun, was er will, sofern er damit nicht
N- die gleiche Freiheit der anderen verletzt) und des negativen und posi-
it tiven Wohltuns (Verzicht auf egoistischen Gewinn, Opferung eines
ß Besitzes zugunsten anderer).
u In seiner treffenden Kritik der biologischen Gesellschaftslehre Spencers
le tadelt P. Barry (S. ı122—127) mit Recht ihren Naturalismus ; er habe
x den Dualismus der Wirklichkeit, den Gegensatz von Natur und Geist
Sr nicht erkannt (S. 126). ‚,Er überträgt gern räumlich-physikalische Ver-
cs hältnisse auf ‘das seelische Geschehen..,.. Aber die organische ‚und
z erst. recht die seelische Welt hat- höhere Gesetze als die der bloßen
mechanischen Ausgleichung‘“ (S. 125).
N Vgl. ferner K. Busse, Sp.s Philosophie der Geschichte, Halle 1894; ALBERT
ur Husse, Der Begriff der Gesellschaft in Sp.s Soziologie (Jahrbb. f. Nationalök.
Ss. 3. Folge Bd. 21) 1901; PAUL HENSEL, H. Sp. (Sonntagsbeilage Nr. 51 zur Vossischen
re Zeitung Nr. 595 vom 20. Dez.) 1903. Spencers Ethik und Rechtslehre behandelt
A S. P. STAMULIS (Gibt es kein Naturrecht ? Jenaer Diss.) 1906. P. HÄBERLINS Baseler
Habilitatiohnsschrift 1908 ist eine kritische Studie über. Spencers Grundlagen der
20 Philosophie.
ne Wenn sich J. St. Mill und Spencer (der übrigens schon vor Darwins*
a Auftreten die -Entwicklung als Weltgesetz proklamiert hatte) in einer
Er ı Über Charles Darwin (1809-—82, lebte seit 1842 auf seinem Landsitze- in
€ Down) vgl. Hörrpinc, Gesch. din. Ph. II. S. 490—506; WERNICKE in der VwPh.
A. 1882: W. Prever (Geisteshelden 19) 1896, Bruno WırLe, Darwins Weltanschauung
m von ihm selbst dargestellt, Heilbronn 1906. Zur fünfzigjährigen Feier des ‚Erscheinens
des Hauptwerkes über den Ursprung der Arten (1859) hat FrAncıs DARWIN, Darwins
SS Sohn und Verfasser seiner Biographie (Leben und Briefe 1887, deutsch von :CArRvs
3 1887). zwei frühe. Entwürfe seines. Vaters von 1842 und 44 (The foundations of the
t- origin of species 1909) und SEWARD eine. Sammlung von Essays namhafter Fach+
Al gelehrten herausgegeben: Darwin and modern. science 1909, darin ein. Beitrag ‚von
HörrpınG über den philos. Einfluß der Entwicklungslehre.. Vgl. ferner BALDWIN,
nn Darwin and the humanıties. 1909, und DewsrY, The influence_0f Darwin ‚on phılö-
L sophy_ 1910.
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