$ 1. Einleitung.
Von verschiedenen Autoren sind einfache graphische Verfahren
— zuerst von: Mohr — zur Bestimmung der Grundlagen von Weichen
und Gleis-Anlagen angegeben worden, welche beim Projektieren rasch
zum Ziele führen. Indes sind bei Herstellungen von Werkszeichnungen
für den Bau von Zungenvorrichtungen, Herzstücken usw. die rechnerischen
Methoden ihrer größeren Genauigkeit wegen unentbehrlich.
Bei der geometrischen Berechnung der Weichen und Gleisanlagen
geht man nicht von den Mittellinien, sondern von den Fahrkanten der
Schienen aus und bestimmt sämtliche Größen in
bezug auf diese, weil man infolgedessen in der
Lage ist, dieselbe Weichenberechnung für Schienen
nf verschiedener Profile zu verwenden.
® Bei gleichem Radius. der Weichenkurve werden
En die Weichen mit gebogenen Zungen kürzer als
A A solche mit geraden Zungen. Ebenso wird bei
— gleicher Herzstückneigung der Radius für Bogen-
a zungen größer.
Zungenvorrichtungen mit gebogenen Zungen
erfordern aber mehr Arbeit bei der Herstellung
und ‚werden auch für Rechts- und Linksweichen
verschieden, während gerade Zungen bei gleichen
Wurzelabständen sich für rechts wie: auch für links
Fig. 1 abgehende Weichen einzeln verwenden lassen.
Wenn der Radius nicht zu klein ist, wird
mitunter, wegen der leichteren Bearbeitung, die
gebogene Zunge durch eine geknickte, nach bei-
stehender Skizze ersetzt.
Die Länge der Herzstückgeraden soll bei nor-
malspurigen Weichen in der Regel nicht unter 1 m, möglichst 2 bis
2,5 m betragen.
An der Zungenspitze wird meistens, wie in Fig. 9 angedeutet,
Spurerweiterung gegeben, bei Normalspur gewöhnlich 10 mm. Ebenso
erhält der krumme Strang und dadurch die Zungenvorrichtung, wenn
sie nicht symmetrisch ist, an der Wurzel Spurerweiterung.
Timpenfeld, Weichen- und Gleisberechnungen.