zielung des Eindruckes des Runden auf. Das Bild ist von
der höchsten Feierlichkeit und Reinheit des Empfindens. Der
Engel der Verkündigung myrtenbefränzt und kostbar geschmückt.
Der Ausdruck des Ernstes schlägt bei den Sienesen gern in
den der Verdrießlichkeit um.
Giottino. Beweinung Christi. Mit zwei Stiftern,
die von ihren Patronen beschirmt werden. Groß und höchst
machtvoll im Ausdruck des Schmerzes und einer ernsten,
das Geschi> überwindenden Trauer. Die Komposition ist
wohl und übersichtlich geordnet. Die Stifter sind kleiner ge-
bildet. Giottino erweist sich hier als ein der großen Prin-
zipien Giottos vollständig mächtiger, nur den Gefühlsinhalt
abschweifungslos8 mit einer ihm bekannten und genügznden
Formensprache ausdrückender Meister.
Alesso Baldovinetti. Maria mit Heiligen. Ein
Denkmal des großartigen Streben38 der Zeit und dabei ein
föstliches Bild. Es8 ist vor lauter Naturstudium etwas
donatellisch steif und die immense Ausführung weist auf das
slandrische Vorbild. Durch den verkehrten Farbenkalkul wirkt
das Bild uneinladend, und man muß ihm entgegenfommen,
um mit seinem Werte vertraut zu werden.
Lorenzo di Credi. Bildnis des Messer Ales-
sandro Braccesi. Zahlreiche partielle Übermalungen, die
jedoch noch immer eine befriedigende Untersuchung gestatten.
Brustbild eines Knaben von süßschwämerischem Ausdruck,
ein Porträt, das man geradezu das Prototyp der ganzen
umbrischen Schule von Perugino ab nennen könnte, ja mög=-
licherweise geht von ihm wirklich diese ganze Liebhaberei
aus. Die Oberfläche, wo sie unberührt ist, ist hart, glänzend
und zeigt die Technik Credis, 1wie sie aus Verrocchio8 Werk-
stätte hervorging.
Oi