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on Buonsignori. Bildnis der Elisabetta Gonzaga.
zer Ein schönes Porträt von etwas gesucht statuarischer An-
tt. ordnung. Die Landschaft, von großartigem Zug und feier-
m licher Abendstimmung klingt an moderne GefühlSweise an.
Mit Meisterschaft ist sie in Ton und Linie abgewogen zur
Geltendmachung des Kopfes. Das8 mild Abgespannte im
N, Ausdruc>k des regelmäßigen Frauengesichtes, die gewählte,
st fast steife Symmetrie der Komposition, welche soweit geht,
HH daß zur Herstellung de8 symmetrischen Eindruckes die ab-
ist fallende Schulterlinie wieder durch ansteigende Landschaft
0= ausgeglichen wird, das alle8 erzeugt einen eigenen Retz
T= märchenhafter Schwermut und beweist, daß es dem Künstler
lt mehr um das Gesamtbild, als um das Porträt zu thun
n war. Eine ganz leise Ahnung vom künftig erstehenden
Stimmungsbild liegt hier vor, und das Bildnis als Haupt-
sache ist nicht mehr ganz Mittelpunkt des künstlerischen
N Zweckes.
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S Fra Bartolommeo. Madonna mit Heiligen.
5 Große untermalte Altartafel, die ex bei seinem Tode 1517
' unvollendet hinterließ. Räumlich bequem und frei geordnet.
Schöner Phrasenstil. In Bewegung und Gestus die Grenze
einer theatralischen Kählheit des Ausdruckes nicht überwindend.
Bernardino Luini, Die Enthauptung des hl. Jo-
hannes. Ein echtes, leider schmußiges Bild, fleißig in Zeich-
nung und Farbe. Wohl durchdacht nach Form und Farben-
gesc<mad>. Eine weichherzige Anempfindung von Leonardo,
von dessen Kunstweise es eine redliche Maske ist. Die Be-
dingungen für die bildnerische Erscheinung ergeben sich nicht
aus der Berührung zwischen Gegenstand und künstlerischer
Individualität, sondern aus sanktionierten Schulmanieren.
Leonardos Prinzipien beruhen auf einem tiefsinnigen Verhalten
zur Natur, da38, nur von seinem Geist getragen, die Leben83-
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