haltene Landschaft ist unerbittlich scharf, tagig und von
feinem nordischem Gefühl.
Gesamtausdruck der einer porträthaften Sammlung.
Mußte in Florenz in sicheren Gegensaß zu der Lyrik der
Lippisten treten. Die Unterscheidung der Stoffe, Tuche,
Sammte, Damaste, Pelze kann nicht weiter getrieben, nicht
vollendeter und fühliger repräsentiert werden.
2. Galerie des Palazzo Pitti
Fra Bartolommevo. Beweinung Christi. Dieses
schöne und berühmte Werk gestattet einen belehrenden Ver-
gleich mit dem benachbarten, denselben Gegenstand behan-
delnden Bilde des Andrea del Sarto (Nr. 58). Fra Barto-
lommeos Bild repräsentiert eine auf Größeres gerichtete
künstlerische Intention, ist in Composition und Auzsdruck
besser conzipiert als Andreas Werk und von einer für den
Meister seltenen Zntensität des Gefühls. Dagegen kann es
sich mit dem Reichtum rein malerischer Qualitäten in del
Sartos Bild nicht vergleichen, wo die dargestellte Welt mit
meisterhaft interpretierendem Vortrage in einem reichen Spiel
von Lichtwirkungen und foloristischen Feinheiten gezeigt wird.
Fra Bartolommeos Ausführung ist teilweise hart, der Vor-
trag ziemlich gleichgültig und giebt wenig mehr als die
nüchterne Beschauung des Sächlichen. Die foloristische Er-
findung ist vulgär, ohne feineren und eigenartigen Farben-
sinn. Die wunderbar aufgebaute Komposition aber bleibt
ein Meisterstück und dient dem edlen elegischen Ernste, der
aus dem Bilde spricht, hauptsächlich zum Träger.
Fra Bartolommeo. Der h1. Markus. Die weit-
läufigen Größenverhältnisse dieser Kolossalgestalt sind vom
Leben8gefühl zu wenig durchdrungen und beherrscht, gehen
OR