gewordenes Bild mit Erfolg und ohne Nachteil regeneriert
werden. Nicht so, wenn die Ursache der Erblindung in der
Farbe liegt, wie e8 bei der sogenannten Ultramarinkrankheit
stattfindet. Aus der blauen Farbe, welche sich nie zu einem so
feinen Mehle wie die anderen Farben verreiben läßt, und
die immer etwas griesig bleibt, verflüchtigt sich das bindende
und die tiefere Lichtwirkung bedingende Öl rascher, als aus
den übrigen Farben. Da nun bei den kranken Bildern alles
Blau so aussieht, wie man es, unvermischt mit Öl, als
bloßen Rohstoff in der Drogueriewarenhandlung kauft, so
ist dadurch die Harmonie des Bildes vollständig zerstört und
kann dieselbe nur wieder durch Zusezkung des entzogenen
Öles in die unter dem scheinbar erblindeten Firnis liegende,
sandige Farbfläche hergestellt werden. Wenn man aber mit
Hilfe der Regeneration die harzreiche FirnisSfläche erweicht
und samt dem Schmuße in den Sprüngen, wie es an der
viel bestaunten Probe im Bilde der Danas von Mabuse ge-
schehen ist, mit dem unterliegenden Farbstaube zu einer glas-
artigen Masse zusammenschmilzt, so muß allerdings wieder
die alte Lichtwirkung der blauen Farbe zu Tage kommen,
aber kein verständiger Mensch möchte ein solches summari-
sches rüdes Verfahren noch Restauration, geschweige denn
Regeneration nennen.
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