Full text: Adolf Bayersdorfers Leben und Schriften

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Der Künstler ist bei der Darstellung gewisser Erschei- 
nungen, für welche ihm auch die tiefste Wissenschaft keinen 
genügenden positiven Nat erteilen könnte, lediglich auf die 
Empfindung beschränkt, so zum Beispiel der Maler bei der 
perspeltivischen Verkürzung aller nicht geraden Linien, be- 
sonders am menschlichen Körper, der in vielen Stellungen ein 
mannigfaches Net von Kurvenformen bieten kann, welche 
die eingehendste Deskriptionslehre nicht mathematisch festzu- 
stellen im stande wäre. 
XIX. 
Die Bedingungen zum Kunstwerk ruhen einzig im Künst- 
lergeiste, nicht in der Natur. 
NX. 
Weil aller DilettantiSmus8 auf dem Erkennen (wie 
etwas gemacht wird) und nicht auf dem Empfindenmüssen 
(das sichtbare Gestalt gewinnt) beruht, de8wegen kennt er 
nicht die Schranken künstlerischer Individualität. 
XXI 
Der Mensch stammt von einem kranken Affen ab, 
der durch den Fall einer Koko8nuß gehirnhypertrophisch 
geworden war. 
XXIT 
Am Menschen sieht man häufiger das Tier sterben 
als den Geist.
	        
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