wachsene Schloß finden im unzugänglichen Thale und den
Bann lösen, mit dem es finstere Nächte belastet. Aber rüstig
vorwärts geeilt und nicht mehr nach hinten geblickt, wo die
klugen Waldvögelein uns, die wir wieder in die Kinderstube
zurükgewollt, zur weiten Wanderung gezwungen. Gewiß
finden wir das Schloß; dann werden wir es entzaubern,
dort einziehen in Pracht und Herrlichkeit und in Jubel und
Freude leben bis an's Ende.
Adolph.
München, den 23. November 1864.
Mein liebes gutes Gretchen!
I<h fühle mich so einsam wie die holde Maid vom
Rhein, welche dem alten Drachen, der sie gefangen hielt, alle
Tage nach dem Cssen den Kasfee kochen und die Pfeife
stopfen mußte, wie der selige Hauff sagt. Denke Dir das
Bild: Der alte Drache sitt am Tisch im langen Schlafro>
und weiten Gichtpantoffeln und liest durch eine Bille mit
großen runden Gläsern und dickem Messinggestell die allge-
meine Zeitung, brummt hie und da ein Stüi> von einem
alten Liede oder thut einige zornige Züge aus seiner alt-
modischen Pfeife und spuckt dabei giftig au8, wenn er daran
denft, daß in seiner Mittagssuppe wieder zu wenig Pfeffer
und zu wenig Zwiefeln waren, Gewürze, von denen er sehr
viel zu verbrauchen pflegt. Und dabei sitzt die züchtige
Jungfrau über das schnurrende Spinnrad schweigend ge-
büct „und feuchtet mit Thränen den Flach8“, und wenn
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