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n XI.
. Ueber die Bedingungen des Aplanatismus
m der Linsensysteme.
. Hierzu Tafel IT.
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C Sitzungsberichte der Jenaischen Gesellschaft für Mediein und N aturwissenschaft,
Jahrgang 1879, 129—142, Sitzung vom 28. November 1879.
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ür Nach dem allgemein angenommenen Sprachgebrauch der
Sn Optik bezeichnet das Attribut „aplanatisch“ ein Linsensystem,
mn welches wenigstens von Einem Punkt der Achse aus Strahlen-
SS kegel von endlichem d.h. beliebig grossem Oeffnungswinkel in
dem conjugirten Punkt der Achse zu homocentrischer Vereinigung
bringt; [130] — wie die übliche Wendung „conjugirte aplanatische
Punkte“ genügend erkennen lässt. Der bisherigen Definition nach
deckt sich also der Begriff „aplanatisch“ vollständig mit „Auf-
hebung der sphärischen Aberration für ein Paar conjugirter
Punkte der Achse“; die thatsächliche Anwendung dagegen legt
in den Begriff wesentlich mehr hinein, als jene Definition zum
Ausdruck bringt und rechtfertigt. Denn er wird überall gebraucht
— und dieses allein verleiht ihm eine praktische Bedeutung‘ —
um die Fähigkeit eines Linsensystems zu bezeichnen, von einem
Object durch Strahlenkegel von endlichem Divergenzwinkel ein
deutliches Bild zu entwerfen. Unter „Object“ wird dabei aber
stets nicht ein Punkt der Achse, sondern ein senkrecht zur Achse
ausgedehntes Flächenelement verstanden und vorausgesetzt.
Mit der Correction der sphärischen Abweichung in einem
Achsenpunkt würde aber die deutliche Abbildung einer, wenn
auch noch so kleinen, Fläche augenscheinlich nur dann gegeben
sein, wenn. durch diese Correction Aberrationen ausser der Achse