Full text: Abhandlungen über die Theorie des Mikroskops (1. Band)

XXI. 
Ueber die Verwendung des Fluorits für 
optische Zwecke. 
Zeitschrift für Instrumentenkunde, Jahrgang 1890, 1—6. 
Von natürlich vorkommenden Mineralien haben bisher nur 
zwei, Quarz und Kalkspath, in der praktischen Optik regelmässige 
Verwendung gefunden. Bei diesen beruht aber — abgesehen von 
der gelegentlichen Benutzung der genannten Mineralien zu Linsen 
für spektrographische Zwecke (auf welche ihre hohe Durchlässig- 
keit für violettes und ultra-violettes Licht hinführt) —- die Anwend- 
ung wesentlich auf der spezifischen Eigenschaft der nicht-tesseralen 
Krystalle, der Doppelbrechung, und bezweckt also Wirkungen, 
welche mit einem amorphen Stoffe wie Glas überhaupt nicht zu 
erzielen sind. Tesseral krystallisirende Mineralien, welche hin- 
sichtlich ihrer optischen Wirkungen dem Glase gleichartig sind, 
hat man zwar ebenfalls schon den Zwecken der praktischen Optik 
dienstbar zu machen gesucht, indem BREWSTER und PRITCHARD in 
den 40er Jahren den Diamant und andere Edelsteine wegen ihres 
ungewöhnlich hohen Brechungsvermögens für Mikroskoplinsen 
empfohlen und angewandt haben. Die Bemühungen in dieser 
Richtung haben jedoch der Optik einen bleibenden Gewinn nicht 
gebracht und dürfen gegenwärtig wohl als abgethan betrachtet 
werden, nachdem das aus unkorrigirten Linsen gebildete „einfache“ 
Mikroskop endgiltig auf untergeordnete Dienste zurückgedrängt 
ist, für die fortschreitende Vervollkommung des zusammengesetzten
	        
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