111. [Der Gedanke an eine Beihilfe vom Staat.]
1571 HT.
An vorstehende Relation über den Gang und den gegen-
wärtigen Stand unserer Arbeit gestatten wir uns noch einige Be-
merkungen anzuschließen, zu welchen die Darlegungen in der
Denkschrift von Herrn Prof. FOERSTER uns Anlaß bieten.
Wir entnehmen aus dieser Schrift zu unserer Genugtuung,
daß die Aufgabe, welcher wir uns aus eigener Initiative mit allen
Kräften gewidmet haben, von so kompetenter und angesehener
Seite als wichtig und folgenreich anerkannt ist, und daß die Er-
füllung dieser Aufgabe so sehr als eine Sache von allgemeinem
Interesse erachtet wird, daß man die Hilfe des Staates zu ihrer
Förderung in Anspruch zu nehmen für angezeigt hält. Wir'
schöpfen hieraus die Zuversicht, daß, wenn es uns wirklich ge-‘
lingt, wie wir hoffen, auf dem von uns verfolgten Wege eine
sichere Grund-[58]lage für die rationelle Darstellung optischen
Glases und im besonderen für die Verbesserung desselben zu
schaffen, die baldige Verwertung der Ergebnisse für die Zwecke
der praktischen Optik nicht mehr auf unüberwindliche äußere
Hindernisse stoßen werde; indem wir darauf vertrauen, daß das
Jebhafte Interesse, welches jetzt dem Problem entgegengebracht
wird, um so mehr einem ernsthaften Schritt zu seiner Lösung zu-
gute kommen wird.
In demjenigen Stadium, in welchem das Unternehmen sich!
gegenwärtig befindet, bedarf es allerdings einer materiellen Unter-
stützung nicht. Solange es sich nur um die wissenschaftlich- '
technische Vorarbeit handelt, deren Programm oben dargelegt‘
wurde, werden wir selbst imstande sein, alles Erforderliche zu
leisten. Daß die ökonomischen Rücksichten die Experimente
auf einen relativ kleinen Maßstab beschränken, ist nach un-[59];
seren Erfahrungen kein wesentlicher Nachteil; ein größerer Maß-'
stab würde dem Fortgang der Untersuchung kaum dienlich sein!
können. Die wissenschaftlichen und technischen Hilfsmittel aber,
die der Zweck wirklich erfordert, stehen uns zur Verfügung, und
diejenige Hilfeleistung, welche die praktische Optik selbst einer
derartigen Arbeit bieten kann, ist uns durch das Entgegenkommen
der ZEISSischen Werkstätte unter den günstigsten Umständen
gesichert. So glauben wir also imstande zu sein, die begonnene
Untersuchung bis dicht an die Schwelle der praktischen Ver-
wertung fortzuführen. /
Anders liegt die Sache, wenn dieser Punkt erreicht sein wird, |||
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