Full text: Einleitung in die Philosophie

11? S$14. Das Weltbild der mechanischen Naturwissenschaft, 
mannigfaltigsten Combinationen ın Verbindung treten und so 
die sämtlichen Dinge der Welt hervorbringen. Den inneren 
Aufbau all dieser Stoffe pflegt man sich. im Sinne der ato- 
mistischen Hypothese als ein Nebeneinander kleinster 
Teilchen zu denken. Alle diese Teilchen werden als unver- 
änderlich, die Teilchen jedes einzelnen Elementes als unter sich 
gleichartig vorausgesetzt. rund zu diesen Voraussetzungen 
gaben in erster Linie die Tatsachen der festen chemischen 
Verbindungsgewichte der Elemente und der einfachen Pro- 
portionsbeziehungen, welche zwischen den Mengen der Be- 
standteile verschiedener Verbindungen derselben Zlemente 
bestehen: Tatsachen, die sich durch die Annahme der ato- 
mistischen Constitution der Materie in einfacher Weise an- 
schaulich erklären lassen. 
Auf der Natur und der Constellation dieser kleinsten 
Teilchen sowie auf der Art ihrer Bewegung beruhen aile 
Eigenschaften der Dinge. Die Veränderungen der Lage der 
Teilchen im Kleinen wie im Großen ist durch unabänderliche 
Gesetze beherrscht: in einer einmal eingenommenen Gleich- 
gewichtslage beziehungsweise einer schwingenden Bewegung 
um eine solehe Gleichgewichtslage beharrt jedes gegebene 
System der Teilchen so lange, bis irgend eine Veränderung in 
seiner Umgebung eintritt, mit der, vermöge jener feststehen- 
den Gesetze, der Fortbestand der bisherigen Gleichgewichts- 
lage nicht mehr verträglich ist. 
Jene Gesetze selbst sind teils die mechanischen Gesetze, 
welche sich für die Bewegung sichtbarer Massen als gültig 
erwiesen haben, teils besondere, nur für die kleinsten Teilchen 
gültige Gesetze, nach welchen diese sich gegenseitig in ihren 
Bewegungen beeinflussen und welche in der Regel als Aus- 
sagen über „Anziehungskräfte“ der Teilehen auf einander for- 
muliert werden. 
Neben und zwischen den Atomen (und den daraus zu- 
sammengesetzten „Molekeln“ der wägbaren Massen) nimmt die 
Naturwissenschaft noch einen anderen, feineren Stoff an: den 
„Weltäther“, der, durch den ganzen Weltraum verbreitet, dem 
Gravitationsgesetz nicht unterliegt und den Bewegungen der 
wägbaren Massen keinen Widerstand entgegensetzt, seinerseits
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.