Full text: Einleitung in die Philosophie

Eindruck and Vorstellung. 179 
„Mehrheiten von Inhalten“ wesentlich von der „Mehrheit 
der Qualitäten oder Merkmale eines Inhaltes“. Ich 
suche den Gegensatz an einem Beispiele zu erläutern. Auch 
an einem einheitlichen Klange unterscheiden wir eine Mehr- 
heit verschiedener Merkmale: — die Qualitäten seiner Höhe, 
Stärke und Klangfarbe. Das Verhältnis dieser Merkmale aber 
; ist völlig verschieden von dem der Teile in den vorher be- 
trachteten Mehrheiten insofern, als wir niemals die Höhe des 
Tones von der Stärke oder Klangfarbe gesondert vorfinden. 
Niemand kann einen Ton hören oder auch zur sich vorstellen, 
der einzig Höhe und keines der übrigen Merkmale, oder 
nur Klaugfarbe und weder Höhe noch Stärke besäße. Im 
vorher betrachteten Falle der Mehrheit von Inhalten ist weder 
für die Zahl noch für die Art der zu einem einheitlichen 
Inhalte jeweils hinzutretenden verschiedenen Begleiter . durch 
; die Beschaffenheit des ersteren eine Grenze. bestimmt; hier 
1 dagegen, im Falle der Mehrheit von Merkmalen eines einheit- 
8 lichen Inhaltes erscheint das eine Merkmal in seinem Dasein 
C gebunden an eine bestimmte Anzahl bestimmter Arten ihm 
' selbst völlig heterogcner Merkmale, mit denen es zu einem 
; völlig einheitlichen Inhalte vereinigt ist. Wie trotz dieser 
» Einheit die begriffliche Trennung der Merkmale des In- 
haltes zu Stande kommt, wird weiter unten zu untersuchen 
sein; für den Augenblick handelte es sich nur um die Fixierung 
des Begriffes der Mehrheit von Teilen und des einheit- 
lichen Teiles in dieser Mehrheit und um die Abwehr der 
Verwechslung dieses Begriffes der Mehrheit von Inhalten mit 
der völlig anders gearteten Beziehung, welche zwischen den 
Merkmalen eines einheitlichen Inhaltes und eben diesem 
; Inhalte besteht. 
b) Eindruck und Vorstellung. 
Eine nächste Vervollständigung erfährt die vorwissen- 
schaftliche Classification unserer Bewußtseinstatsachen durch 
die allgemeine Scheidung aller Erlebnisse in die Eindrücke 
1 oder „Impressionen“, die jeweils als neue, nur dem jeweiligen 
Augenblicke als solchem angehörige Bestandteile unseres Be- 
wußtseinsverlaufes erscheinen, und die Vorstellungen oder 
12?
	        
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